Es ist einer der Aufträge, mit denen die Pflegeinitiative umgesetzt und der Pflegeberuf gefördert werden soll: Wer eine Pflegeausbildung absolviert, erhält von den Kantonen einen Zuschuss zum Praktikumslohn.
Die Beiträge schwanken von Kanton zu Kanton – manchmal beträgt der monatliche Beitrag nur 800 Franken, andernorts sind es 3’300 Franken –, aber da wie dort ist der Zweck klar: Das Geld soll die Personen in der Ausbildung unterstützung.
Offenbar ist das keine Selbstverständlichkeit. Dies zeigt ein Schreiben, das die Bildungs- und die Gesundheitsdirektion des Kantons Zürich an alle Ausbildungsbetriebe im Pflegebereich versandt hat. Unterm Vermerk «Förderbeiträge an Studierende in Pflege HF/FH und Praktikumslöhne in den Ausbildungsbetrieben» stellen die Ämter klar, dass es nicht angeht, den Ausbildungslohn einfach um die neuen kantonalen Beiträge zu kürzen.
«Wir möchten Sie jedoch daran erinnern, dass die kantonalen Förderbeiträge gemäss den rechtlichen Vorgaben des Bundes und des Kantons Zürich in Ergänzung zu den Praktikumslöhnen zur Sicherung des Lebensunterhalts der Studierenden während der Ausbildung zur Pflegefachmann/-frau HF/FH beitragen sollen», heisst es im vor wenigen Tagen versandten Brief.
Und weiter: «Sie sollen ausschliesslich den Studierenden zugutekommen. Sie sind nicht dazu bestimmt, einzelnen Ausbildungsbetrieben eine Senkung der Lohnkosten zu ermöglichen.»
Auch dem Pflegepersonalverband SBK wurden Betriebe gemeldet, welche die Zuschüsse für die einzelnen Praktikanten quasi indirekt ins eigene Budget umleiteten. «Diese unfaire Praxis ist gesetzeswidrig und die Bildungs- und Gesundheitsdirektionen sind nun aufgrund dieser Meldungen aktiv geworden»,
teilt die Sektion Zürich/Glarus/Schaffhausen des SBK mit.