Die Gesundheitsdirektion des Kantons Zürich schlägt vor, der Adus Klinik aus Dielsdorf per Ende 2022 die Leistungsaufträge zu entziehen. Die Gesundheitsdirektion argumentiert, dass das Spital
«keine Versorgungsrelevanz» habe und dass die gleichen Leistungen «in der Stadt besser» erbracht würden. Dagegen regt sich nun erwartungsgemäss Widerstand.
Die Verantwortlichen der Klinik halten diese Argumentation für «falsch» und wehren sich im Hinblick auf die definitive Verabschiedung dagegen. Sie beantragen den Verbleib auf der Spitalliste und damit den weiteren Erhalt von Leistungsaufträgen. Die Rede ist von «willkürlichen Anträgen» und «teilweise tatsachen-widrigen Beurteilungen» der Gesundheitsdirektion.
Versorgungsrelevanz anerkennen
Die Klinik fordert die Gesundheitsdirektorin Natalie Rickli auf, die Versorgungsrelevanz anzuerkennen und verlangt eine volle und bedingungslose Verlängerung der Leistungsaufträge ab dem Jahr 2023. Denn der Wegfall der Leistungsaufträge komme einer Schliessung der Klinik gleich.
Die Klinik sei das einzige Spital im Bezirk Dielsdorf, heisst es weiter. Mit einer
Petition soll der Gesundheitsdirektion die Relevanz der Klinik für die Region Dielsdorf und das Zürcher Unterland klar vor Augen geführt werden. Die Klinik hat die Petition zusammen mit einem Komitee lanciert, das von Kantonsrätin Barbara Franzen (FDP) aus Niederweningen und von Kantonsrat Stefan Schmid (SVP) aus Niederglatt angeführt wird.
Fokus auf elektive Orthopädie
Das überparteiliche Komitee
betreibt eine eigene Webseite und führt verschiedene Zahlen auf: So sei in den vergangenen Jahren von Personen aus dem Zürcher Unterland, bei welchen ein Eingriff am Gelenk vorgenommen wurde, jeder fünfte in der Adus Klinik behandelt worden. Zudem seien 20 Prozent der Patienten der Klinik Personen gewesen, die bei einem Unfall verletzt worden waren. Darüber hinaus seien 90 Prozent der Patienten grundversichert.
Für Adus ist klar: Eine Schliessung schwäche das Gesundheitszentrum Dielsdorf, wo sich die Privatklinik räumlich befindet, und gefährde die Sicherung von Arbeitsplätzen. Adus beschäftigt rund 40 Mitarbeitende und betreibt 3 Operationssäle mit 20 Akut-Betten. Der Behandlungsfokus liegt auf der elektiven Orthopädie, Sportmedizin, Traumatologie und Chirurgie.