100 Millionen Franken für den Ärztenachwuchs

Der Bundesrat will zusätzliche Ausbildungsplätze für Ärztinnen und Ärzte finanzieren und die Anzahl der Abschlüsse in der Humanmedizin auf jährlich 1'300 erhöhen.

, 3. Februar 2016 um 14:51
image
  • politik
  • ärzte
In den letzten Jahren wurden in der Schweiz zu wenig Mediziner ausgebildet, um die Bevölkerung ausreichend zu versorgen. Darum wurden die meisten Ärztinnen und Ärzte aus dem Ausland rekrutiert. Der Anteil der Ärzte mit ausländischem Diplom in der Schweiz ist mittlerweile auf über 30 Prozent gestiegen. 
Zwar haben die Universitäten die Studienplätze in der Humanmedizin in den letzten Jahren bereits stark erhöht. «Es sind jedoch weitere Anstrengungen nötig, um die vom Bundesrat empfohlenen 1300 Abschlüsse pro Jahr zu erreichen», heisst es in einer Mitteilung des Bundesrats. 

Zusatzkredit über 100 Millionen Franken 

Zusammen mit den Kantonen werden darum Massnahmen für eine «nachhaltige Erhöhung der Anzahl Abschlüsse in Humanmedizin ergriffen». Ziel ist es, bis 2025 die Zahl der Abschlüsse von jährlich 900 auf 1'300 zu erhöhen. 
Dazu soll ein Zusatzkredit von 100 Millionen Franken bereitgestellt werden. Die Botschaft dazu wird der Bundesrat voraussichtlich im März 2016 an das Parlament überweisen.

Sonderprogramm mit den Universitäten

Mit dem Geld soll ein gemeinsam mit der Schweizerischen Hochschulkonferenz (SHK) ausgearbeitetes, anreizorientiertes Sonderprogramm finanziert werden. Swissuniversities, die Rektorenkonferenz der schweizerischen Hochschulen, wird bis Ende 2016 zusammen mit den universitären Hochschulen ein Massnahmenpaket ausarbeiten.
Nach der Annahme der Masseneinwanderungsinitiative vor zwei Jahren hatte der Bundesrat in Aussicht gestellt, zusätzliche Mittel für die Ausbildung von Medizinern zur Verfügung zu stellen. 


Artikel teilen

Loading

Comment

Mehr zum Thema

image

Spitäler halbieren Verlust – aber zwei Drittel bleiben im Minus

2024 reduzierten die Schweizer Spitäler ihren Verlust – nach 777 Millionen Franken im Vorjahr waren es nun 347 Millionen. Aber immer noch schreiben fast zwei Drittel der öffentlichen Kliniken rote Zahlen. Die Zahl der Ärzte stieg stärker als jene des Pflegepersonals.

image

Beschwerde gegen das SIWF: Der medizinische Nachwuchs verliert die Geduld

Eine Gruppe von Nachwuchsmedizinern geht vor das Bundesverwaltungsgericht: wegen «ungerechtfertigter Verzögerung» bei der Vergabe von Facharzttiteln.

image

Für Apotheken wird der Verkauf von Medikamenten der Kategorie B einfacher

Die Apotheken sollen nicht unter der Umteilung der Arzneimittel-Kategorien leiden. Der Bundesrat erleichtert ihnen deshalb die obligatorische Dokumentation.

image

Suva soll Asbestopfer-Fonds mitfinanzieren

Die Stiftung Entschädigungsfonds für Asbestopfer (EFA) hat zu wenig Geld. Nun könnte es Unterstützung von der Suva geben.

image

Bundesrat bewilligt Tardoc und Pauschalen - Chirurgen sind «bestürzt»

Der Bundesrat will das neuen Tarifsystem mit einigen Änderungen im Januar einführen. Die FMCH prangert die Pauschalen erneut als teilweise gesetzeswidrig an.

image

Neuer Name, altes Dossier: Bundesrat macht aus dem EPD das E-GD

Nun beerdigt der Bundesrat das unbeliebte elektronische Patienten-Dossier – und macht kurzerhand ein elektronisches Gesundheitsdossier daraus.

Vom gleichen Autor

image

Pflege: Zu wenig Zeit für Patienten, zu viele Überstunden

Eine Umfrage des Pflegeberufsverbands SBK legt Schwachpunkte im Pflegealltag offen, die auch Risiken für die Patientensicherheit bergen.

image

Spital Frutigen: Personeller Aderlass in der Gynäkologie

Gleich zwei leitende Gynäkologen verlassen nach kurzer Zeit das Spital.

image

Spitalfinanzierung erhält gute Noten

Der Bundesrat zieht eine positive Bilanz der neuen Spitalfinanzierung. «Ein paar Schwachstellen» hat er dennoch ausgemacht.