In den letzten Jahren wurden in der Schweiz zu wenig Mediziner ausgebildet, um die Bevölkerung ausreichend zu versorgen. Darum wurden die meisten Ärztinnen und Ärzte aus dem Ausland rekrutiert. Der Anteil der Ärzte mit ausländischem Diplom in der Schweiz ist mittlerweile auf über 30 Prozent gestiegen.
Zwar haben die Universitäten die Studienplätze in der Humanmedizin in den letzten Jahren bereits stark erhöht. «Es sind jedoch weitere Anstrengungen nötig, um die vom Bundesrat empfohlenen 1300 Abschlüsse pro Jahr zu erreichen», heisst es in einer
Mitteilung des Bundesrats.
Zusatzkredit über 100 Millionen Franken
Zusammen mit den Kantonen werden darum Massnahmen für eine «nachhaltige Erhöhung der Anzahl Abschlüsse in Humanmedizin ergriffen». Ziel ist es, bis 2025 die Zahl der Abschlüsse von jährlich 900 auf 1'300 zu erhöhen.
Dazu soll ein Zusatzkredit von 100 Millionen Franken bereitgestellt werden. Die Botschaft dazu wird der Bundesrat voraussichtlich im März 2016 an das Parlament überweisen.
Sonderprogramm mit den Universitäten
Mit dem Geld soll ein gemeinsam mit der Schweizerischen Hochschulkonferenz (SHK) ausgearbeitetes, anreizorientiertes Sonderprogramm finanziert werden. Swissuniversities, die Rektorenkonferenz der schweizerischen Hochschulen, wird bis Ende 2016 zusammen mit den universitären Hochschulen ein Massnahmenpaket ausarbeiten.
Nach der Annahme der Masseneinwanderungsinitiative vor zwei Jahren hatte der Bundesrat in Aussicht gestellt, zusätzliche Mittel für die Ausbildung von Medizinern zur Verfügung zu stellen.