Bis anhin wurde zu wenig für den Nachwuchs in der klinischen Forschung getan. Das
Bundesamt für Gesundheit (BAG) will nun Gegensteuer geben und forschungsinteressierte Mediziner gezielt für die klinische Forschung motivieren, und zwar während des ganzen Karrierewegs.
Fünf Massnahmenpakete
Dazu hat die Behörde mit einer Arbeitsgruppe aus Forschung, Klinik und Industrie eine
Roadmap 2016-2021 aufgestellt. Sie umfasst fünf Massnahmenpakete mit Zeitplan:
- Optimierung der Zusammenarbeit mit den lokalen MD-PhD Graduate Schools: Bis Ende 2017 soll jeder der fünf Universitätsstandorte (Bern, Basel, Genf, Lausanne und Zürich) ein MD-PhD-Programm anbieten, das Studierenden mit klinischen Forschungsprojekten offensteht.
- Festlegung von Mindeststandards für die Kompetenzen und inhaltliche Beschreibung der Ausbildung: Bis September 2017 soll eine Übersicht über die einschlägigen Kurse und Weiterbildungen im Bereich klinische Forschung online abrufbar sein.
- Aufbau der virtuellen Bildungsstätte «Swiss Clinical Research Education Centre» als Teil der Swiss Clinical Trial Organisation (SCTO): Ab 2018 sollen die Dienstleistungen anlaufen.
- Aufbau eines Förderprogramms mit Startbeiträgen für klinisch forschende Ärzte: Im Herbst 2018 sollen erste Ausschreibungen für Kandidatinnen und Kandidaten stattfinden.
- Entwicklung von forschungsfreundlichen Arbeitsbedingungen und Karrieremöglichkeiten: Medizinische Fakultäten und Universitätsspitäler sollen bis Mitte 2018 ein gemeinsames Konzept entwickeln.
Dem fünften Massnahmenpaket räumt das BAG «höchste Priorität» ein.
Die Massnahmen sollen bis 2018 realisiert werden, so dass ab dem Herbstsemester 2018 «eine umfassende Rahmenstruktur für die Ausbildung und Unterstützung in der klinischen Forschung verfügbar sein wird».
Forschungsstandort stärken
Die klinische Forschung spiele für die Entwicklung neuer Präventions-, Diagnose- und Therapieverfahren und damit für die Stärkung des Forschungsstandorts Schweiz eine wichtige Rolle, so das BAG.
An der Roadmap beteiligt sind neben dem BAG unter anderem die medizinischen Fakultäten, die Universitätsspitäler, die Schweizerische Akademie der Medizinischen Wissenschaften (SAMW) und die Swiss Clinical Trial Organisation (SCTO).