Der Regierungsrat hat heute mit dem Verwaltungsrat des Spitalverbundes Appenzell Ausserrhoden SVAR über die Spitalentwicklung informiert. Danach sieht der Zeitplan nun vor, dass bis Anfang März Klarheit herrscht und der SVAR-Verwaltungsrat die Entscheide über die Zukunft des Spitals Heiden gefällt hat.
Der Verwaltungsrat des SVAR unternehme alles, um die Frauenklinik in Heiden zu erhalten,
so die Mitteilung der Regierung. Derzeit würden nochmals Gespräche gesucht mit den Ärzten, die gekündigt haben. Der Regierungsrat zähle darauf, dass die Frauenklinik am Spital Heiden erhalten werden kann.
50 Prozent in Heiden, 60 Prozent in der Chirurgie
An der Veranstaltung in Heiden wurde bekannt, dass der SVAR erneut einen deutlichen Verlust eingefahren hat (mehr auch
hierhier und hier). Im Jahr 2015 hatte das Defizit 9,7 Millionen Franken betragen, wobei knapp die Hälfte im Spital Heiden verursacht wurden – konkret waren es 4,8 Millionen Franken. Rund 60 Prozent der ungedeckten Kosten entstanden dabei in der Chirurgie.
Im letzten Geschäftsjahr 2016 lautete das Defizit nun auf knapp 9 Millionen Franken. Der Spitalverbund erklärte dies mit Auswirkungen nationaler Massnahmen, etwa der Spitalfinanzierung und des Arbeitsgesetzes.
«Defizitäre Spitäler nicht tragbar»
Wie
bekannt, baut das SVAR am Standort Heiden sein chirurgisches Angebot ab, wobei auch bis zu 45 Stellen gestrichen werden. Das Haus soll sich auf Innere Medizin sowie Gynäkologie und Geburtshilfe konzentrieren. Lediglich im Rahmen der Frauenklinik sollten dereinst gewisse chirurgische Eingriffe möglich sein. In der Folge kündigten aber auch die Chefärztin, alle Belegärzte und mit wenigen Ausnahmen auch die angestellten Ärzte der Frauenklinik.
Der Regierungsrat äusserte nun auch die Erwartung, «dass die Defizite schnell verringert werden und die getroffenen Massnahmen greifen». Andererseits sei die Regierung bereit, beim Kantonsrat gewisse Mittel zu beantragen, wenn der Spitalverbund einen längeren Atem braucht, um ans Ziel zu kommen; auch wolle man gemeinwirtschaftliche Leistungen angemessen entschädigen. «Für den Regierungsrat sind aber auf längere Sicht defizitäre Spitäler weder verantwortbar noch tragbar», so die Mitteilung.