Amavita lanciert digitalen Medikationsplan

«Ärzten fehlt der Anreiz, die Therapien zu überwachen», schrieb Medinside am 12. Februar. Wie verhält es sich mit den Apotheken? Amavita lanciert dieser Tage den «eMediplan».

, 14. Februar 2019 um 09:59
image
  • apotheken
  • trends
  • medikamente
  • therapien
Die Therapietreue chronisch kranker Patienten lässt zu wünschen übrig. Dank Handy und heruntergeladenen Apps liesse sich diese verbessern und damit massiv Kosten sparen. Doch wer berät die Patienten, welches App sie verwenden sollen und wie dieses handzuhaben sei?
Die Antwort von Santésuisse: Ärzte und Apotheken. Warum sich Ärzte in dieser Sache schwer tun, war an dieser Stelle schon zu lesen (siehe dazu: Ärzten fehlt der Anreiz, Therapien zu überwachen).
Was indessen die Apotheken betrifft, könnte nun Bewegung in die Sache kommen. Studentinnen der Fachhochschule Technik und Informatik in Biel haben eine App entwickelt, die an die Einnahme der Tabletten erinnert. Laut dem Bieler Tagblatt vom 17. Januar 2019 weiss die Applikation mit dem treffenden Namen «MyPills», wann eine neue Medikamentenbestellung fällig ist oder wann ein Rezept ausläuft. Eine Neubestellung oder der Kontakt zum Arzt könne mit einer Fingerbewegung erledigt werden.

«MyPills»

Die beiden Studentinnen, die «MyPills» im Rahmen ihrer Bachelorarbeit entwickelt haben, sind Angestellte der HCI-Solutions AG, einer Tochtergesellschaft der Galenica. HCI Solutions hat die Funktionalitäten der MyPills-App  in die von HCI Solutions eigens entwickelte Amavita-App integriert. Eben erst hat die Apothekerkette Amavita, die ebenfalls Galenica gehört, einen Flyer zum «eMediplan» herausgegeben.
Diese Entwicklung ist insofern von Bedeutung, weil die mangelhafte Therapietreue offenbar enorme Kosten verursacht. Schätzungen sprechen von 12 Milliarden Franken pro Jahr.
2 Millionen chronisch kranke Menschen leben laut Santésuisse in der Schweiz. 800'000 davon, so die Schätzung des Krankenkassenverbands, halten sich nicht an den Therapieplan. 
image
Artikel teilen

Loading

Comment

Mehr zum Thema

image

Patienten wollen mehr mitreden – und gründen Dachorganisation

Ein neuer Verein soll Patienten und Patientinnen mehr an der Entwicklung des Gesundheitswesens beteiligen. Die Schweiz hinke nach, heisst es bei Swiss PPIE Network.

image

«Sind die wirklich schon im 21. Jahrhundert angekommen?»

Unterschiedliche Bewilligungen, doppelte Systeme, Papierzwang: Apotheker Lukas Korner schildert, wie der Staat die Effizienz-, Spar- und Digitalisierungs-Efforts im Gesundheitswesen unterläuft.

image

Was unsere Fingernägel über unsere Ernährung verraten

Eine Studie der Hochschule Fulda zeigt erstmals im Detail, wie zuverlässig Mineralstoffmuster in Nägeln den Ernährungsstil abbilden können.

image

Für Apotheken wird der Verkauf von Medikamenten der Kategorie B einfacher

Die Apotheken sollen nicht unter der Umteilung der Arzneimittel-Kategorien leiden. Der Bundesrat erleichtert ihnen deshalb die obligatorische Dokumentation.

image

Hospital-at-Home kommt ans linke Zürichseeufer

Ab sofort können Patienten am linken Zürichseeufer über das See-Spital Horgen, die Hospital at Home AG und die Spitex Horgen-Oberrieden zu Hause statt im Spital behandelt werden.

image

Diese 29 Erfindungen machen die Medizin smarter

Das US-Magazin «Time» kürte die wichtigsten Innovationen des Jahres aus dem Gesundheitswesen. Die Auswahl zeigt: Fortschritt in der Medizin bedeutet heute vor allem neue Schnittstellen zwischen Mensch, Maschine und Methode.

Vom gleichen Autor

image

Bürokratie in der Reha - Kritik am Bundesrat

Die Antwort der Regierung auf eine Interpellation zur Entlastung der Rehabilitation überzeugt kaum – Reformvorschläge bleiben vage, die Frustration wächst.

image

Das Kostenfolgemodell lässt auf sich warten

Der Ständerat überweist die Motion Wasserfallen an die zuständige Kommission. Man nennt dies Verzögerungstaktik.

image

«Die Angehörigenpflege darf nicht zu einem Geschäftsmodell werden»

Ambitionslos und verantwortungslos - die SP-Nationalrätin Ursula Zybach ist vom Bericht des Bundesrats enttäuscht.