Die Therapietreue chronisch kranker Patienten lässt zu wünschen übrig. Dank Handy und heruntergeladenen Apps liesse sich diese verbessern und damit massiv Kosten sparen. Doch wer berät die Patienten, welches App sie verwenden sollen und wie dieses handzuhaben sei?
Was indessen die Apotheken betrifft, könnte nun Bewegung in die Sache kommen. Studentinnen der Fachhochschule Technik und Informatik in Biel haben eine App entwickelt, die an die Einnahme der Tabletten erinnert. Laut dem Bieler Tagblatt vom 17. Januar 2019 weiss die Applikation mit dem treffenden Namen «MyPills», wann eine neue Medikamentenbestellung fällig ist oder wann ein Rezept ausläuft. Eine Neubestellung oder der Kontakt zum Arzt könne mit einer Fingerbewegung erledigt werden.
«MyPills»
Die beiden Studentinnen, die «MyPills» im Rahmen ihrer Bachelorarbeit entwickelt haben, sind Angestellte der HCI-Solutions AG, einer Tochtergesellschaft der Galenica. HCI Solutions hat die Funktionalitäten der MyPills-App in die von HCI Solutions eigens entwickelte Amavita-App integriert. Eben erst hat die Apothekerkette Amavita, die ebenfalls Galenica gehört, einen Flyer zum «eMediplan» herausgegeben.
Diese Entwicklung ist insofern von Bedeutung, weil die mangelhafte Therapietreue offenbar enorme Kosten verursacht. Schätzungen sprechen von 12 Milliarden Franken pro Jahr.
2 Millionen chronisch kranke Menschen leben laut Santésuisse in der Schweiz. 800'000 davon, so die Schätzung des Krankenkassenverbands, halten sich nicht an den Therapieplan.