Darum haben Dermatologie-Kliniken so grossen Erfolg

Die Zahl der dermatologischen Kliniken wächst schnell. Die Gründe für den Erfolg von Skinmed, Delc, Dermis und DKZ.

, 10. Dezember 2025 um 08:19
image
Räumlichkeiten der Cliinique Delc in Burgdorf. Bald kommt in Aarburg ein neuer Standort hinzu. | PD
In drei Wochen eröffnet die Dermatolgie-Klinik-Gruppe Delc ihren fünften Standort: In Aarburg wird die privat geführte Facharztklinik zwei Operationssäle und ein Laserzimmer betreiben. Das Behandlungsangebot reicht von Akne und Hautkrebs bis zur Brustvergrösserung und Faltenstraffung.
Nach eigenen Angaben beschäftigt Delc über 30 Fachärztinnen und Fachärzte sowie mehr als 100 Mitarbeitende. Die Gruppe betreut in Biel, Burgdorf, Murten und Grenchen rund 250’000 Patienten.
Delc will vor allem im Mittelland expandieren. Die meisten anderen grossen Dermatologie-Ketten konzentrierten sich bisher auf die Regionen Zürich, Nordost- und Zentralschweiz.

Grosse Dermatolgie-Gruppen

  • Skinmed betreut nach eigenen Angaben täglich rund 700 Patienten an den Standorten Aarau, Lenzburg, Luzern, Olten und Zürich. Jährlich führe die Kette rund 12'000 Operationen durch. Für Skinmed arbeiten 30 Ärztinnen und Ärzte und rund 130 weitere Mitarbeitende.
  • Auch Dermis hat fünf Standorte in Zürich und im Bündnerland.
  • Die Dermatologie-Klinik DKZ ist in Zürich, in Sursee und im Thurgau präsent.
Dass Hautkliniken dermassen Erfolg haben, liegt nicht nur daran, dass Patienten zunehmend auf ihre Hautgesundheit achten. Zulauf erhalten sie vor allem, weil die Nachfrage nach Schönheitsbehandlungen in den letzten Jahren stark gestiegen ist.

Professionelle Alternative

Etliche Dermatologen haben darauf reagiert und positionieren sich im wachsenden Markt auch als professionelle Alternative zu den nicht-medizinischen Kosmetikinstituten.
Dermatologen können ihre medizinische Ausbildung nicht nur für Hauterkrankungen, sondern auch für Schönheitsbehandlungen der Haut nutzen. Sie kennen Hautstruktur, -physiologie und mögliche Komplikationen.
Ausserdem sind die Übergänge zwischen medizinisch und ästhetisch motivierten Behandlungen fliessend, etwa bei der Narbenbehandlung, bei Laserbehandlungen oder bei der Behandlung von Pigmentstörungen.
Mit Schönheitsbehandlungen lassen sich die saisonalen Schwankungen der medizinischen Dermatologie – etwa mehr Hautkrebsvorsorge im Sommer – ausgleichen, weil ästhetische Behandlungen das ganze Jahr über gefragt sind.

Bessere Auslastung

Dazu kommt: Dermatologische Kliniken können ihre Infrastruktur, die sie für die medizinischen Behandlungen brauchen mit zusätzlichen Schönheitsbehandlungen besser auslasten und wirtschaftlicher betreiben.
Ein nicht zu unterschätzender Faktor ist auch, dass Schönheitsbehandlungen oft rentabler sind: Sie werden in der Regel von den Patienten selber bezahlt und nicht über die Krankenkasse abgerechnet. Während bei der medizinischen Dermatologie die Tarife vorgegeben sind, können die Kliniken bei Schönheitsbehandlungen eigene Preise festlegen. So lassen sich die Einnahmen besser budgetieren.
  • trends
  • dermatologie
Artikel teilen

Loading

Kommentar

Mehr zum Thema

image

Diese 29 Erfindungen machen die Medizin smarter

Das US-Magazin «Time» kürte die wichtigsten Innovationen des Jahres aus dem Gesundheitswesen. Die Auswahl zeigt: Fortschritt in der Medizin bedeutet heute vor allem neue Schnittstellen zwischen Mensch, Maschine und Methode.

image

KSGR: Frauenklinik führt 4-Tage-Woche ein

Die Frauenklinik Fontana des Kantonsspitals Graubünden führt eine 4-Tage-Woche ein: 42 Stunden werden auf vier Tage verteilt, das Gehalt bleibt unverändert. Andere Spitäler sehen das Modell skeptisch.

image

Erstmals sind mehr Kinder über- als untergewichtig

Es gibt immer weniger Kinder, die unterernährt sind – dafür immer mehr, die zu viel essen. Auch in der Schweiz. Das zeigt der neuste Uno-Bericht.

image

Deutschland: Drogerieriese drängt in Gesundheitsvorsorge

Die Drogeriekette DM bietet neu auch Gesundheitsservices an. Der Konzern arbeitet mit professionellen Partnern – Fachärzte äussern Kritik.

image

«Im Gesundheitswesen braucht es Visionen statt Pflästerlipolitik»

Andreas Kistler über wirtschaftliche Zwänge, sinnentleerte administrative Aufgaben und die Entstehung von immer mehr Tätigkeiten, die keinen direkten Nutzen für Patienten stiften.

image

Wieso braucht es noch Packungsbeilagen?

Die EU erwägt, die Pflicht zum Beipackzettel abzuschaffen. Laut einer Umfrage in Dänemark finden das zwei Drittel der Apothekenkunden eine gute Idee.

Vom gleichen Autor

image

Krankenkasse kritisiert starke Zunahme der Computer-Tomographien

Letztes Jahr wurde bei etwa sieben Prozent der Bevölkerung mindestens eine CT des Rumpfes durchgeführt. Die Helsana ist besorgt über diese Zahlen.

image

Schaffhauser Kinder- und Jugendpsychiatrie in der Kritik – Chefarzt tritt ab

Jan-Christoph Schaefer ist nicht mehr Leiter der Klinik. Fachleute bemängeln die Arbeit des Kinder- und Jugendpsychiatrischen Dienstes.

image

Gutachten für die IV: Spitäler haben wenig Interesse

Es wäre eine lukrative Tätigkeit, IV-Gutachten zu erstellen. Doch die meisten Spitäler wollen nicht.