Im Rahmen der Pflegeinitiative fördert der Kanton Zürich acht Projekte, die neue Wege in der Ausbildung von Pflegefachpersonen gehen. Die Gesundheitsdirektion stellt dafür insgesamt 750'000 Franken zur Verfügung. Ziel sei es, die Zahl der Ausbildungsabschlüsse an höheren Fachschulen und an Fachhochschulen zu erhöhen, so die
Mitteilung.
Eine Fachkommission mit Praxisvertretungen hat die acht Projekte aus insgesamt 17 eingereichten Vorschlägen ausgewählt. Die geförderten Vorhaben würden sich durch Innovationskraft und einen konkreten Mehrwert für die Ausbildung auszeichnen, heisst es weiter.
Sie stammen aus unterschiedlichen Bereichen des Gesundheitswesens – von Spitälern über Langzeitinstitutionen bis zur Spitex – und decken ein breites Themenspektrum ab.
Beispiele sind der Einsatz von Virtual-Reality-Technologie zur Schulung komplexer Pflegesituationen, interaktive Informationsangebote für potenzielle Nachwuchskräfte oder neue Formen des Lernens im klinischen Alltag. So betreibt etwa das Stadtspital Zürich eine eigene Ausbildungsstation, auf der Pflegefachpersonen in Ausbildung unter Supervision verstärkt Verantwortung übernehmen können.
Regierungspräsidentin und Gesundheitsdirektorin Natalie Rickli betont:
«Diese Projekte zeigen, wie engagiert und kreativ die Institutionen und Verbände ihren Nachwuchs in der Pflege ausbilden. Wir investieren mit den Projekten nicht nur in die Ausbildung, sondern auch in die Zukunft der Pflegeversorgung.»
Direktförderung
Neben der Projektförderung stärkt der Kanton auch die praktische Ausbildung: Neu erhalten Spitäler, Heime und Spitex-Organisationen jährlich rund 250 Franken pro geleisteter Ausbildungswoche, sofern sie Pflegefachpersonen HF oder FH ausbilden. Für Listenspitäler, die ihre vereinbarten Ausbildungsziele übertreffen, ist eine zusätzliche Pauschale in gleicher Höhe vorgesehen.
Die Fördermassnahmen sind Teil der ersten Etappe der kantonalen Umsetzung der Pflegeinitiative. Sie sollen dazu beitragen, langfristig mehr diplomierte Pflegefachpersonen auszubilden und den Fachkräftemangel zu entschärfen.
Ausgewählte Projekte der Pflegeinitiative:
Die folgenden Projekte wurden ausgewählt und erhalten finanzielle Unterstützung:
1. GAME ON – OdA G ZH
Mit einer interaktiven Imagekampagne im Stil eines Strassenspiels werden Passantinnen und Passanten direkt angesprochen und motiviert, den Pflegeberuf kennenzulernen – ein innovativer Zugang zur Nachwuchsgewinnung.
2. Ausbildungsstation 365° – Stadtspital Zürich
Eine ganzjährig betriebene Ausbildungsstation ermöglicht Studierenden unter professioneller Supervision eine kontinuierliche Praxisanbindung im echten Praxisalltag.
3. Virtuelles Lernen – Kantonsspital Winterthur
Mittels Virtual Reality werden realitätsnahe Pflegesituationen simuliert, um Entscheidungsfähigkeit und Handlungskompetenz in einem sicheren Lernumfeld zu stärken.
4. Ausbildungspotenzial nutzen – SPICURA
Durch die zentrale Organisation von Ausbildungsplätzen im Verbund wird insbesondere kleinen Institutionen der Zugang zur Ausbildung von Pflege ermöglicht – bei gleichbleibend hoher Qualität.
5. Ausbildungsnetz Zürcher Oberland – Spitex Bachtel AG & Zentrum Breitenhof Rüti
Ein Ausbildungsverbund schafft Synergien zwischen ambulanten und stationären Pflegeeinrichtungen und sichert eine praxisnahe Ausbildung im ländlichen Raum.
6. Ausbildungszone – Universitäts-Kinderspital Zürich (KISPI)
In reguläre Stationen integrierte Ausbildungsbereiche geben Studierenden die Möglichkeit, Verantwortung zu übernehmen und Kompetenzen gezielt aufzubauen.
7. Resilienzförderung – Universitätsspital Zürich (USZ)
Gezielte Trainings stärken die psychische Widerstandsfähigkeit von Studierenden – ein Beitrag zur langfristigen Gesundheit und beruflichen Stabilität im Pflegeberuf.
8. 24h-Lern- und Arbeitsgemeinschaft (LAG) – Universitätsspital Zürich
Ein innovatives Modell, bei dem Lernende aller Ausbildungsstufen gemeinsam und interprofessionell im Schichtbetrieb arbeiten und lernen – begleitet durch moderne pädagogische Ansätze.