Orthopädie-Chefarzt verlässt das Kantonsspital Aarau

Dieter Cadosch und das Kantonsspital Aarau gehen künftig getrennte Wege. Es geht um Differenzen in Bezug auf die Führung.

, 3. April 2023 um 12:00
image
Dieter Cadosch geht. | zvg
Das Kantonsspital Aarau (KSA) muss einen neuen Klinikleiter und Chefarzt für Orthopädie und Traumatologie suchen. Dieter Cadosch (1970) hat sich entschieden, das KSA zu verlassen. Dies zeigen Recherchen von Medinside.
Als Grund nennt das Spital in einer internen Mitteilung wenig aussagend «unterschiedliche Auffassungen in Bezug auf die Führung der Klinik». Sowohl das Kantonsspital als auch Dieter Cadosch haben auf eine Anfrage von Medinside bislang nicht reagiert.

Hat zwei Bereiche zusammengeführt

Cadosch, seit März 2021 Chefarzt, hat die vormals getrennten Kliniken Orthopädie und Traumatologie zu einem Zentrum zusammengeführt. Unter seiner Leitung wurde weiter das Zentrum für muskuloskelettale und Implantat-assoziierte Infektionen aufgebaut.
Der Unfallchirurg arbeitete zuvor an der Klinik für Orthopädie und Traumatologie des Universitätsspitals Basel (USB). In seiner beruflichen Laufbahn war er in Südafrika, in Grossbritannien und am Stadtspital Triemli tätig. Der Bündner hatte Medizin in Lausanne und in Australien studiert; die Universität Zürich (UZH) hat ihn 2012 habilitiert.

Nachfolgesuche läuft

Das Kantonsspital Aarau nimmt gemäss eigenen Angaben die Nachfolgesuche sofort auf. Interimistisch wird Richard Glaab (1972) die Klinik leiten. Er ist seit 2011 im KSA tätig, aktuell als Leitender Arzt der Orthopädie und Traumatologie sowie Leiter Zentrum für Sportmedizin und Leiter Sporttraumatologie.
  • spital
  • Kantonsspital Aarau
Artikel teilen

Loading

Kommentar

Mehr zum Thema

image

Spitäler 2025 und 2026: Bessere Margen – aber grosse Tarif-Fragezeichen

Die Finanzchefs der Schweizer Spitäler erwarten fürs Erste eine etwas bessere Rentabilität. Zugleich sorgt das neue Tarifsystem für Unsicherheit. Die Erwartungen reichen von Mehreinnahmen bis zu spürbaren Einbussen.

image

Die 10-Prozent-Illusion der Schweizer Spitäler

Eine Betriebsrendite von zehn Prozent galt lange als Überlebensregel für Akutspitäler. Womöglich ist dieser Richtwert inzwischen zu tief. Die Beratungsfirma PwC fordert mehr Effizienz – die Spitäler höhere Tarife.

image

Daniel Lüscher im Verwaltungsrat von Swiss Medical Network

Präsident des Kantonsspitals Aarau soll insbesondere zum Aufbau der Versorgungsregion Aare-Netz beitragen.

image

Kantonsspital Aarau konzentriert sich auf fünf Zentren

Die KSA-Gruppe hat ihre neue Strategie veröffentlicht: Fünf Themenfelder stehen nun im Fokus. Notfallmedizin und Onkologie werden dabei wichtiger – Kardiologie und Orthopädie weniger.

image

KSA: Matthias Benz wird Chefarzt für Nuklearmedizin

Das Kantonsspital Aarau holt den Nuklearmedizin-Experten aus den USA zurück in die Schweiz. Er folgt auf Egbert Nitzsche, der nach 20 Jahren in den Ruhestand tritt.

image

Spitalhygiene: Geschlechtsneutrale WCs bergen ein Risiko

In schottischen Krankenhäusern wurden Damen-, Herren- und Unisex-Toiletten auf Keime geprüft. Heraus kamen drastische Unterschiede.

Vom gleichen Autor

image

Arzneimittelpreise: Einheitlicher Vertriebsanteil ab 2024

Um die Abgabe von preisgünstigeren Arzneimitteln zu fördern, wird neu der Vertriebsanteil angepasst.

image

Thurgau investiert Millionen in Kinder- und Jugendpsychiatrie

Der Kanton Thurgau stärkt die stationäre kinder- und jugendpsychiatrische Versorgung junger Menschen: Durch Erhöhung der Anzahl Betten und Therapieplätze.

image

Spital Wallis: Nun muss ein Experte über die Bücher

Auch das Spital Wallis steht vor grossen Investitionen. Doch für die Mehrkosten von über 123 Millionen Franken fehlt derzeit das Geld. Eine Analyse soll nun Massnahmen aufzeigen.