Die besten Spezialkliniken der Welt: Dies verspricht ein neues Ranking des US-Magazins «Newsweek» und der Datenfirma Statista. Die Schweizer Spitäler behaupten sich darin auf soliden Positionen: Zwar finden sich nur wenige Kliniken unter den global 25 bestplatzierten Häusern – doch ist zu berücksichtigen, dass diese Plätze innerhalb einer exklusiven Vorauswahl von rund 300 Spitälern aus aller Welt vergeben werden.
Besonders hervorzuheben ist die Schulthess Klinik, die europaweit den zweiten Platz hinter der Berliner Charité und weltweit den sechsten Rang belegt.
Die sonst eher diskrete Rolle der Schweizer Spitäler in diversen Fachbereichen ist insofern bemerkenswert, als das Universitätsspital Zürich, das Universitätsspital Basel und das CHUV Lausanne in der Gesamtliste der weltbesten Krankenhäuser zuletzt Top-Positionen erreichten; diese allgemeine Liste der
«World’s Best Hospitals» wird jeweils im Februar veröffentlicht.
Eher breit als spitz
Es deutet sich also an, dass die hiesigen Spitäler ihre Stärken eher auf breitem Feld ausspielen und in einer allgemeinen Qualität haben – und weniger mit absoluten Topleistungen in einzelnen Disziplinen auftrumpfen.
Die neue Liste der
«World’s Best Specialized Hospitals 2026» umfasst die jeweils 250 besten Kliniken in zwölf Fachbereichen: Kardiologie, Herzchirurgie, Endokrinologie, Gastroenterologie, Neurologie, Onkologie, Orthopädie, Pädiatrie, Pulmonologie, Urologie sowie Geburtshilfe und Gynäkologie.
Die Rankings basieren unter anderem auf einer Online-Umfrage bei 85’000 Ärztinnen, Spitalleitern und Pflegefachleuten aus 30 Staaten. Diese Personen werden gefragt, welche Spitäler sie im eigenen Land sowie im Ausland empfehlen würden. Auch werden weitere Faktoren wie Patientenfeedback und Innovationskraft berücksichtigt.
Mailand — Zürich
In den neuen Auswertungen bemerkenswert scheint, dass das Inselspital eher selten auftaucht. In der Neurologie lag es letztes Jahr beispielsweise noch auf Rang 110, inzwischen ist das Berner Haus rausgefallen. In der Neurologie fiel dagegen das CHUV Lausanne aus der Liste, im Vorjahr war es noch auf Rang 125 gelegen.
Bemerkenswert ist auch der deutliche Abstieg des Universitätsspitals Zürich in der Herzchirurgie von Platz 58 auf 74. Ein Detail dazu: Das Ospedale San Raffaele in Mailand, wo Francesco Maisano heute als Leiter der Abteilung für Herzchirurgie und als Direktor des Herzklappenzentrums tätig ist, wird von der US-Jury deutlich höher eingestuft – nämlich auf Rang 33.
Allgemein ist Deutschland innerhalb Europas recht stark vertreten im Herzchirurgie-Bereich – mit der Charité als bester Klinik des Kontinents auf Rang 4, dem Herzzentrum Leipzig auf Rang 10 sowie dem Herz- und Diabeteszentrum Bad Oeynhausen auf Platz 11.
In der Kardiologie findet sich die Charité in Europa ebenfalls an der Spitze (globaler Rang: 5), gefolgt vom Hôpital Pitié Salpêtrière in Paris (7).
Seit zwei Jahren wird die Auswertung noch durch eine Spezialkategorie bereichert – die
«Smart Hospitals». Dabei sucht das Team von «Newsweek» und Statista (gemeinsam mit einer Expertenjury) jene Spitäler, die fortschrittliche Technologien besonders intensiv oder schlau einsetzen.
Insgesamt 350 Häuser aus aller Welt finden sich dieses Jahr auf der Liste. «Diese Spitäler sind Vorreiter bei der Innovation in der Medizinbranche und setzen systemische Veränderungen um, um die Patientenversorgung in die Zukunft zu führen», so der Beitrag.