Neuer Apothekertarif soll ab Januar gelten

Die Tarifpartner haben sich darauf geeinigt, Biosimilars zu fördern und die maschinelle Verblisterung zu berücksichtigen.

, 27. Juni 2024 um 14:36
image
Symbolbild: Simone van der Koelen on Unsplash
Curafutura, Pharmasuisse sowie die Einkaufsgemeinschaft HSK und die CSS haben den neuen Apothekertarif dem Bundesrat zur Genehmigung eingereicht. «Insgesamt bietet der neue Tarif mehr Transparenz und führt zur Steigerung der Qualität und Effizienz bei der Medikamentenabgabe an Patientinnen und Patienten und wird trotz zusätzlicher Leistungen kostenneutral eingeführt», kommentieren die Tarifpartner den Schritt in einem gemeinsamen Statement (hier, hier).
Der Tarif LOA V fördert die Abgabe von Biosimilars: Dazu wird die Substitutionsleistung neben den Generika auch auf die Biosimilars erweitert. Bisher war es nur möglich, die Substitution durch klassische Generika, nicht aber durch Biosimilars zu vergüten.
Weiter berücksichtigt der neue Tarif erstmals die maschinelle Verblisterung, die sich am individuellen Bedarf der Patienten ausrichtet. Dies soll die Sicherheit in Heimen fördern und helfen, die Medikamentenverschwendung zu bremsen.
Neu können zudem die Versandapotheken ihre pharmazeutischen Leistungen bei der Medikamentenabgabe abrechnen – es wird also ein neuer Vertriebskanal ins Tarifsystem integriert.
LOA V soll den Tarif LOA IV/1 ersetzen, der seit 2016 in Kraft ist und nicht mehr aktualisiert wurde. Die Einführung des neuen Tarifs wird nun per Anfang 2025 beantragt. Die Tarifpartner laden auch weitere Versicherer ein, sich anzuschliessen.
  • apotheken
  • Tarifsystem
Artikel teilen

Loading

Kommentar

Mehr zum Thema

image

Apotheken dürfen mehr von ihrer Arbeit verrechnen

Der neue Tarifvertrag für die Apotheken regelt, wie viel die Verblisterung von Medikamenten und die Beratung künftig kosten darf.

image

Galenica testet neues Apothekenkonzept

Die Apothekenkunden informieren sich zunehmend online – die Amavita-Filiale im Glattzentrum reagiert darauf mit speziellen Beratungsräumen, digitalen Tools und halbprivaten Zonen. Das Pilotprojekt soll Erkenntnisse für künftige Filialen liefern.

image

Apotheke kooperiert mit Ärzten – Kritik aus Fachverband

In Küsnacht kooperieren eine Apotheke und eine Hausarztpraxis neu unter einem Dach. Der Apothekerverband begrüsst das Modell, der Haus- und Kinderärzteverband Zürich warnt vor Qualitätsrisiken.

image

Apotheken: Mehr Bedeutung, weniger Nachwuchs

Die Zahl der Apotheken in der Schweiz bleibt konstant – der Arbeitsaufwand steigt. Laut der Jahresstatistik von Pharmasuisse nehmen Beratungen zu, während das System personell an Grenzen stösst.

image

Apotheken gegen häusliche Gewalt: Aargau lanciert E-Learning

Die Aargauer Polizei verzeichnet täglich sieben Einsätze wegen häuslicher Gewalt. Ein E-Learning für Apotheken soll helfen, Betroffene zu erkennen und zu unterstützen.

image

Bürokratie auf der Packung: Heilmittel-Firmen schlagen Alarm

Eine Allianz von Pharmafirmen wendet sich gegen die geplante Pflicht, individuelle Sicherheitsmerkmale auf Medikamentenpackungen zu setzen: Günstige Arzneimittel würden bedroht – obwohl es gar keinen Grund für die ganze Bürokratie gibt.

Vom gleichen Autor

image

Stadtspital Zürich: Neuer Chef für die Innere Medizin

Andreas Schoenenberger wechselt von der Thurmed-Gruppe ans Triemli und wird damit auch Mitglied der Spitalleitung.

image

Knie- und Hüftimplantate: Immer weniger Folgeeingriffe nötig

Die 2-Jahres-Revisionsraten bei Hüft- und Knieprothesen sinken weiter leicht oder bleiben stabil. Die Daten deuten eine zunehmend einheitliche Versorgungsqualität in der Schweiz an.

image

Mehr Pflegepersonal = weniger Ärzte-Burnout

Eine grosse Erhebung in sieben Ländern zeigt: Dort, wo Pflege stark vertreten ist und Arbeitsumgebungen stimmen, bleiben Ärztinnen und Ärzte länger im Beruf.