In Zürich eröffnet der Inselhof am 1. September ein Tageszentrum für Mütter mit postpartaler Depression und ihre Kleinkinder. Die Mütter werden an vier Tagen pro Woche betreut. Mit diesem Angebot soll ein stationärer Aufenthalt vermieden und eine Trennung von Mutter und Kind verhindert werden.
Postpartale Depressionen betreffen in der Schweiz rund jede sechste Mutter. Sie können ohne rasche und wirksame Behandlung gravierenden Folgen für die ganze Familie haben. Der Inselhof will in solchen Fällen mit der neu angebotenen Tagesstruktur das ganze Familiensystem rasch stabilisieren, wie es in einer Mitteilung heisst.
Von Montag bis Donnerstag werden Psycho- und Ergotherapie, Mutter-Kind-Interaktionsprogramme, Beratung durch ebenfalls Betroffene und weitere Leistungen angeboten. Fachkräfte betreuen die Säuglinge.
Der Unterschied zu stationären Angeboten ist, dass Mutter und Kind weiterhin zu Hause mit ihrer Familie leben und nicht isoliert werden. «Die Frauen haben so stets die Gelegenheit, das Gelernte im Alltag anzuwenden», schreibt die Institution.
«Dieses Modell ist in der Schweiz einzigartig – sowohl durch die Kombination der Interventionen als auch durch die niederschwellige Tagesstruktur», schreibt die Inselhof-Geschäftsleiterin Ursula Koch.
Bisher gab es in der Stadt Zürich nur Informations- und Beratungsangebote für die Betroffenen. In schweren Fällen werden Mütter mit einer postpartalen Depressionen in einer psychiatrischen Klinik behandelt und dadurch oft von ihren Säuglingen getrennt.