Das Zürcher Kinderspital hat vor kurzem von Hottingen in den Neubau in der Lengg übersiedelt. Nun sieht der Kinderspital-Diektor Georg Schäppi die Zeit gekommen: Ab Juli wird er die strategische und operative Verantwortung für sämtliche Institute und Aktivitäten der Kühne-Stiftung im Gesundheitsbereich übernehmen (siehe Kasten unten). Die Kühne-Stiftung ist in Europa die zweitgrösste Stiftung in diesem Bereich.
Nicht wegen der Finanzen
Hat Schäppis Kündigung damit zu tun? Er verneint vehement. «Mein Entscheid hat absolut nichts mit der Finanzdiskussion rund um das Kinderspital zu tun», sagte er gegenüber Medinside. «Das Kispi ist auf einem guten Weg, die gesetzten Ziele zu erreichen dank der neuen Infrastruktur, der stabilisierten Finanzen und optimierten Prozessen.»
Eine persönliche Anfrage des obersten Chefs
Und er erklärt, warum er sich trotzdem für den Wechsel entschieden hat: «Ich habe eine einmalige Chance erhalten: Klaus-Michael Kühne persönlich ist auf mich zugekommen und hat mir dieses Angebot gemacht. Ich denke, es ist ein guter Zeitpunkt, es anzunehmen.»
Martin Vollenwyder, Präsident der Eleonorenstiftung, bedauert den Entscheid von Georg Schäppi sehr. Er habe aber «volles Verständnis dafür, dass er diese einmalige Chance wahrnimmt». Georg Schäppi habe mit seinem Team für das Kispi exzellente Arbeit geleistet, rühmt der Präsident. Die Nachfolgeregelung sei in die Wege geleitet.
Das wird Georg Schäppi bei der Kühne-Stiftung machen
Georg Schäppi wird am 1. Juli die neu geschaffene Position des CEO auf dem Medical Campus Davos übernehmen. Dort wird er die Verantwortung für die Aktivitäten der Kühne-Stiftung im Gesundheitsbereich tragen.
Jörg Dräger, Geschäftsführer der Kühne-Stiftung, will den Medical Campus Davos mit Schäppi zu einem international renommierten Gesundheitsstandort machen.
Schäppi arbeitete schon von 2010 bis 2020 für die Stiftung. Er war dort am Aufbau des internationalen Allergieforschungs- und Ausbildungszentrums der Kühne-Stiftung beteiligt. Ab 2016 war er CEO der Hochgebirgsklinik Davos, die von der Kühne-Stiftung übernommen wurde. Er war damals auch an der Konzeption und am Ausbau des Medical Campus Davos beteiligt, bevor er 2020 ans Kinderspital Zürich wechselte.
Die Hochgebirgsklinik in Davos ist eine Rehabilitationsklinik. Dort werden zwei international anerkannte Forschungsprogramme der Kühne-Stiftung in den Bereichen Allergologie und Kardiologie durchgeführt. Auch die Transfergesellschaft Davos Biosciences und das Schweizerische Institut für Allergieforschung SIAF befindet sich dort. Es arbeiten fast 550 Mitarbeitende auf dem Gelände.
«Kinderspital im Ausnahmezustand»: SRF-Dok-Film über den Umzug des Zürcher Kispi im November 2024 (Dauer: 50:20 Minuten).