In Schweizer Spitälern hat Aberglaube keinen Platz

In Hotels fehlt Zimmer 13 häufig. Spitäler hingegen richten sich lieber nach der Wissenschaft, als dass sie Aberglauben fördern.

, 10. April 2023 um 04:40
image
Bild: Schoenemann Pixelio
Zweifellos haben viele Patienten Angst, wenn sie ins Spital gehen. Und zweifellos könnte es bei manchen das Wohlbefinden beeinträchtigen, wenn sie ein Zimmer mit der Nummer 13 zugewiesen erhalten.

Hotels meiden 13 - Spitäler eher nicht

Trotzdem: Schweizer Spitäler messen dem Aberglauben keinen Wert bei. Während Hotels und Fluggesellschaften die Zahl 13 oft meiden, dürfte es in der Schweiz kaum ein Spital geben, das bei Zimmernummerierungen eine Zahl überspringt – bloss, weil die Patienten abergläubisch sein könnten.
Triskaidekaphobie wird die abergläubische Angst vor der 13 genannt. Menschen mit dieser Phobie meiden diese Zahl. Solchen Ängsten wollen die meisten Spitäler keinen Vorschub leisten, indem sie die Zahl meiden.

Mit Aufklärung gegen Ängste

Das heisst nicht, dass sie die Phobien von Patienten und Patientinnen nicht ernst nehmen würden. Doch lieber beruhigen sie solche Gefühle der Angst und Unsicherheit mit Aufklärung – und nicht mit Zahlen-Versteckspielen.
Dazu kommt: Oft haben Spitäler sowieso kein Zimmer mit der Nummer 13. Denn bei mehrstöckigen Bauten setzen sie oft vor die Zimmernummer die Zahl des entsprechenden Stockwerks. Dadurch ergibt sich eine dreistellige Nummer – so stellt sich gar nie das Problem mit Zimmer 13.

Gebäude 13 oder Eingang 13

Doch auch bei der Bezifferung von Gebäuden und Eingängen zeigen Spitäler keine Hemmungen vor der Zahl. Im Berner Inselspital führt der Eingang 13 zur Kindertagesstätte. Im Universitätsspital Zürich (USZ) sind unter anderem die ärztliche Direktion und das Personalwesen im Gebäude 13 einquartiert.

image
In diesem Hochhhaus fehlt sogar der 13. Stock. | Wikimedia

In Italien ist es die 17

In Italien nimmt übrigens die Zahl 17 die Rolle der 13 als Unglückszahl ein. Warum 17? Eine Erklärung dafür ist: Ein mittelalterlicher Mystiker soll einst die römische Zahl XVII als VIXI geschrieben haben, was lateinisch bedeutet «Ich habe gelebt» und damit für den Tod stehe.
Etliche Fluggesellschaften verzichten deshalb gleich auf zwei Sitzreihen, nämlich 13 und 17. Sie wollen mit den «Unglücksreihen» ihre Fluggäste nicht unnötig stressen.
  • spital
Artikel teilen

Loading

Kommentar

Mehr zum Thema

image

Kantonsspital Baden: Petition für Teuerungsausgleich

Gute ein Drittel des Personals unterschrieb die Forderung nach Nachbesserungen in der Lohnrunde.

image

Insel Gruppe: Christian Leumann bleibt bis Ende 2025

Die Suche nach einem neuen CEO stockt. Interims-Direktor Leumann will dazu beitragen, dass kein Zeitdruck entsteht.

image

Nachhaltiger Neubau in Arlesheim: Fast alles aus Holz

Der Neubau der Klinik Arlesheim setzt auf nachhaltigen Holzbau. Mit modernster Architektur und ökologischen Materialien entsteht ein einzigartiges Gebäude, das Gesundheit und Umwelt vereint. Ein Projekt, das für die Zukunft der medizinischen Versorgung steht.

image

Spital Wallis: 30 zusätzliche Stellen für die Pflege

Der Kanton bewilligt 6,6 Millionen Franken, mit denen nächstes Jahr die Arbeitsbedingungen im Spital Wallis verbessert werden können.

image

Zürich: Kein Teuerungsausgleich in den kantonalen Spitälern

Seit 2023 wuchsen die Lohnsummen bei KSW, PUK, IPW und USZ deutlich schwächer als in der übrigen Kantonsverwaltung.

image

Hoch Health Ostschweiz: Die Geschäftsleitung steht

Neben Simon Wildermuth im Amt des CEO übernehmen weitere Geschäftsleitungsmitglieder Interims-Funktionen.

Vom gleichen Autor

image

«Hausarzt ist kein Beruf, den man subventionieren muss»

Ein Arzt macht vor, wie eine Berggemeinde zu medizinischer Versorgung kommt. Und er kritisiert Kollegen, die einfach ihre Praxis schliessen.

image

Pflegefachleute verschreiben so sachkundig wie Ärzte

Das dürfte das Pflegepersonal freuen: Es stellt laut einer US-Studie genauso kompetent Arzneimittel-Rezepte aus wie Ärzte.

image

Temporär-Arbeit in der Pflege: Ein Angebot mit Haken

Es gibt gute Gründe für Pflegefachleute, sich nur noch temporär anstellen zu lassen. Aber es gibt auch ein paar gute Argumente dagegen.