Zu den Themen, die 2025 im Gesundheitswesen zu reden gaben, gehörte auch ein Film: «Heldin» von Regisseurin Petra Volpe zeigt eine Pflegefachfrau auf der Spätschicht; mit Leonie Benesch in der Hauptrolle macht er viele Mängel im Schweizer Spitalsystem spürbar. Die Station, in der Heldin Floria arbeitet, ist chronisch unterbesetzt – und in dieser Nacht fällt auch noch eine Kollegin aus. Mit fatalen Folgen.
«Heldin» erhielt viel Lob, sehr viel Publikum, und nun steht der Spielfilm auch in der Endauswahl für den «Oscar».
Interessant ist nun ein Querblick auf ebenfalls preisgekrönte Filme – nämlich auf starke internationale Videoclips, die für den Pflegeberuf werben.
Davon gibt es viele. Denn beim weltweiten Mangel an Pflegeprofis lassen die Spital- und Gesundheitssysteme regelmässig Filmideen erarbeiten, welche das Besondere des Berufs in beeindruckende Bilder verwandeln.
Dort so erscheint das, was in der Realität oft Stress oder Multitasking ist, als Stärke des Berufs: Kein Tag ist wie der andere.
Und während in der Wirklichkeit oft vom grossen Druck die Rede ist, arbeiten diese Filme heraus, dass die Pflege ein Feld für starke Persönlichkeiten ist: «We do great things», sagt eine Nurse in diesem Emmy-gekrönten Film: «No Lily flowers working here».
«I am a nurse»: Saint Francis Hospital and Medical Center, Connecticut.
Stets betonen diese aufwändigen Werke die Abwechslung, die vielen Rollen, in die man in der Pflege schlüpfen kann und muss. Und mit dem öfters wiederholten Claim «I am a Nurse» (quer durch diverse Länder und Systeme) wird der Berufsstolz hervorgehoben.
«I am a Nurse», Memorial Hermann Health Systems, Texas.
Ein kanadischer Film, der in Nordamerika regelmässig in der Ausbildung gezeigt wird, trägt den Titel «The difference between care and caring»: Es geht nur um Pflege, sondern auch Fürsorge. Während Care die körperlichen und funktionalen Bedürfnisse behandelt, kommt Caring den emotionalen Bedürfnissen der Menschen entgegen. Und die Pflege muss in beiden Feldern stark sein.
«The Difference Between Care & Caring»: Royal Alexandra Hospital Foundation, Edmonton, Kanada
Zum Viralerfolg wurde eine Filmreihe, welche das NHS-System in Grossbritannien für ihre Recruiting-Kampagnen erarbeitete. Unter dem Titel
«We are the NHS» standen die Teamarbeit, die Verantwortung, die Kompetenz im Zentrum. Und dies natürlich auch mit emotionaler Wucht.
«We are the NHS». Einer von mehreren Filmen aus mehreren Jahren.
Gemeinsam ist den Filmen: Konflikte und Action werden thematisiert (denn in der Pflege arbeiten Heldinnen), aber nicht Personalmangel und schlechte Arbeitsbedingungen. Vielmehr bieten die Werke ein stärkendes, identitätsbildendes Narrativ.
Und selbstverständlich: Dass die Pflege Leben rettet, dass es ein Beruf ist, der auch gegen den Tod kämpft, was ihm eine besondere Grösse verleiht – all dies gehört stets dazu.
«Care to go Beyond: Imageaktion des Gesundheitsministeriums Singapur»
Eine vielteilige Filmserie zur Rolle der Nurses erarbeitete der Pharmakonzern Johnson & Johnson über die vergangenen Jahre. Eine Hauptbotschaft dabei bildet die (stets unterschätzte) Rolle, welche das Pflegepersonal beim medizinischen Fortschritt und bei wichtigen Entdeckungen spielt.
«To Those Changing Human Health», Johnson & Johnson.
«Wir glauben ans Leben, an all die schönen Momente»: Ein vergleichsweise leichtfüssiger Beitrag kam zuletzt ausgerechnet aus dem deutschen Sprachraum: «Das ist Pflege in Kärnten», ausgezeichnet mit dem Deutschen Agenturpreis.
«Das ist Pflege in Kärnten», Pflegedirektionen der Kärntner Krankenanstalten.