Floria, die Pflegefachfrau, könnte dem Schweizer Film zu einem Oscar verhelfen

Der Film «Heldin» hat es auf die Top-15-Liste für die Oscar-Nominationen geschafft. Er hat aber auch Kritik aus Pflegefachkreisen laut werden lassen.

, 17. Dezember 2025 um 14:23
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Leonie Benesch als Pflegefachfrau Floria im Film «Heldin»
«Heldin», der Film über die Pflegefachfrau Floria, könnte im März einen Oscar gewinnen. Der Film hat es vorerst auf die Liste der 15 besten Filme in der Kategorie «Best International Feature Film» geschafft. Von dieser Liste werden am 22. Januar fünf Filme für die Endrunde nominiert. Die 98. Oscar-Verleihung findet am 15. März 2026 statt.
Das Bundesamt für Kultur reichte den Film für den Oscar ein mit der Begründung:
«Ein durch und durch fesselndes Drama, das in der unterbesetzten chirurgischen Abteilung eines Schweizer Krankenhauses spielt. Petra Volpe stellt die unermüdliche, aber überarbeitete Pflegefachfrau Floria (meisterhaft gespielt von Leonie Benesch) ins Zentrum ihres Films. Diese versucht während einer hektischen Spätschicht, alles unter Kontrolle zu halten. Eine bescheidene und engagierte Protagonistin wird zur Heldin in einem stressigen Arbeitsumfeld und zeigt damit eindrücklich auf, welchen unglaublichen Herausforderungen das Gesundheitspersonal weltweit jeden Tag (und jede Nacht) meistern muss.»
Im deutschsprachigen Raum verzeichnet «Heldin» bisher über 660'000 Kinoeintritte.
Heldin? «Der Film zeigt ein hilfloses Opfer» Ein Interview mit Teresa Gyuriga Perez, der ersten «Infirmière cantonale» der Schweiz.
«Am meisten gestört hat mich die Szene, wo sie einem Arzt hinterherläuft, der ihr nicht zuhört. Solche Situationen können vorkommen, sind aber bei weitem nicht die Norm. In den meisten Fällen werden die Pflegefachleute gehört und angehört und arbeiten mit den Ärzten gemeinsam mit geteilter Verantwortung. Und wenn man jene andere Art von Interaktion als systematisch darstellt, nährt man das Klischee der abhängigen, in den Hintergrund gedrängten Arbeitskraft.»

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