Förderung der Pflegeausbildung: Ein Vergleich der Kantone

Die Pflegeinitiative ist beschlossen – und bei der Umsetzung regiert der Föderalismus. Eine neue Übersicht zeigt, wie sich die Beiträge zur Ausbildung kantonal unterscheiden.

, 31. März 2025 um 12:46
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Symbolbild: Medinside (mit KI Midjourney)
Wer eine Pflegeausbildung im Kanton Jura absolviert, erhält eine kantonale Unterstützung von bis zu 3’300 Franken pro Monat. Im Kanton Waadt sind es indessen bloss maximal 800 Franken.
Dies zeigt: Die Umsetzung der Pflegeinitiative ist keine klare Sache. Nachdem das Volk 2021 beschlossen hat, dass der Staat den Pflegeberuf besonders fördern soll, liegt die Aufgabe nun bei den Kantonen; und wie in der Schweiz üblich, entstehen dabei 26 verschiedene Lösungen.
Annina Bosshard, Co-Präsidentin von Swiss Nursing Students, verschafft nun einen Übersicht: Sie hat die Förderbeiträge in den verschiedenen Kantonen erfasst und aufgeschlüsselt – von Aargau (Maximalbetrag 30’000 Franken pro Jahr) bis Waadt (bis 800 Franken pro Monat und Person, zusätzlich zu den bereits ausbezahlten Praktikumsvergütungen von 400 Franken).
Grundsätzlich geht es dabei immer darum, dass die Kantone auf diese Weise Personen unterstützen, die wegen des niedrigen Ausbildungslohns von monatlich 400 bis 1’500 Franken sonst keine Pflegeausbildung beginnen würden.
Der Wegweiser von Swiss Nursing Students geht auch auf die verschiedenen Rahmenbedingungen ein: So sind die Förderbeträge in einigen Kantonen altersabhängig; und in anderen Kantonen wird unterschieden, ob es eine elterliche Unterstützungspflicht gibt oder nicht.
Zudem finden sich auch die Lohnempfehlungen der einzelnen Kantone sowie die diversen Voraussetzungen, um solch einen Förderbeitrag zu erhalten.
➡️ Swiss Nursing Students: «Übersicht zur Umsetzung von Förderbeiträgen an Studierende in den Kantonen», März 2025.
  • Siehe auch: Konferenz der kantonalen Gesundheitsdirektorinnen und -direktoren GDK: «Umsetzung Pflegeinitiative: Links zu den Informationen pro Kanton», März 2025.
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