Freiburger Spital: Überraschend hoher Verlust

Das HFR konnte sein Budget 2024 nicht einhalten – trotz hoher Patientenzahlen. Das erklärt sich teils mit dem Case-Mix-Index, teils mit Lohnanpassungen.

, 9. Mai 2025 um 09:31
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Schwieriger Fall: Stammhaus des Kantonsspitals in Freiburg  |  Bild: PD
Bei der Freiburger Kantonsspitalgruppe HFR stieg die Zahl der ambulant und stationär betreuten Patienten im letzten Jahr an. Dennoch schrieb das Freiburger Spital tiefrote Zahlen: Der Verlust lag bei 38,9 Millionen Franken. Budgetiert war ein Minus von 29,8 Millionen Franken. Und im Vorjahr hatte das Freiburger Spital noch einen Verlust von 36,4 Millionen Franken eingefahren.
Das heisst: Während sich die Lage der meisten Schweizer Spitäler zuletzt wieder etwas aufhellte, verschlechterte sich die Situation im HFR sogar leicht. Die Ebitda-Marge lag 2024 bei -3,0 Prozent – nach -2,9 Prozent im 2023.
Die Spitalleitung erklärt dies zum Teil mit dem Case-Mix, also mit einem Rückgang der Fallschwere.
An der Fall-Menge lag es jedenfall nicht. So behandelte das HFR letztes Jahr rund 20’500 Patientinnen und Patienten im akutstationären Bereich (+1 Prozent gegenüber Vorjahr) sowie 1975 Patientinnen und Patienten in der stationären Rehabilitation (+4 Prozent). Die ambulanten Fälle legten um 5 Prozent auf 620’000 Behandlungen zu.

Dennoch mehr Umsatz

Und trotz des tieferen Case-Mix-Index fielen die Einnahmen am Ende sogar etwas höher aus als im Vorjahr: Der Umsatz 2024 lag bei 567 Millionen Franken und somit um 1,2 Prozent höher als 2023. Budgetiert waren knapp 580 Millionen Franken.
Der höhere Verlust erklärt sich denn auch aus einem weiteren Punkt – aus der Lohnindexierung, an die das Kantonsspital per Gesetz gebunden ist, und die im Jahr 2024 gut 9 Millionen Franken ausmachte. «Dieser über die letzten Jahre gestiegene Personalaufwand konnte weder durch die Tarife noch durch die gemeinwirtschaftlichen Leistungen (GWL) abgedeckt werden», kommentiert dies die Direktion. Insgesamt hatte das HFR im letzten Jahr 2836 Stellen (FTE).
Dennoch: Die doch spürbare Verschlechterung der Ertragslage erstaunt aus einem weiteren Grund: Die sonstigen Betriebskosten konnten halbwegs unter Kontrolle gehalten werden; der Aufwand für Material, Unterhalt und Reparaturen sank leicht, nämlich um 1,3 Prozent im Vergleich zu 2023.
Positiv entwickelte sich die Personalfluktuation der HFR-Gruppe: Die Fluktuationsrate lag 2024 bei vergleichsweise tiefen 7,9 Prozent, womit sie im Vergleich zu 2022 (11,3 Prozent) und 2023 (8,3 Prozent) klar gesunken ist. Die Abwesenheitsrate allerdings stieg letztes Jahr auf 7,4 Prozent nach 6,6 Prozent im Vorjahr –wobei etwa die Pflege oder die Logistik stärker betroffen waren.


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