Es bleibt dabei: Die Krankenkasse bezahlt den Zahnarzt nicht

Der Nationalrat lehnte einen Vorstoss dazu deutlich ab.

, 15. April 2024 um 22:29
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Symbolbild: Enis Yavuz on Unsplash
Der Nationalrat hat eine parlamentarische Initiative abgelehnt, die gewisse Zahnbehandlungen in die Grundversicherung aufnehmen wollte. Mit 123 zu 62 Stimmen wies er eine Idee zurück, welche Katharina Prelicz-Huber (Grüne) lanciert hatte. Laut der Initiative sollten «zahnärztliche Behandlungen wie die Behandlung und die Prävention zur Vermeidung von Zahnschäden, regelmässige Kontrollen oder Dentalhygiene durch die OKP übernommen werden.»
Dabei sollte die Finanzierung allerdings nicht von den Prämienzahlern, sondern von den Steuerzahlern übernommen werden – konkret: durch die Bundeskasse.

Die Zähne wurden doch besser

Die zuständige Sozial- und Gesundheitskommission lehnte das Ansinnen ab. Man sei ganz grundsätzlich gegen eine Ausweitung des Leistungskatalogs der obligatorischen Krankenversicherung, sagte Kommissions-Sprecherin Martina Bircher (SVP).
Ohnehin gebe es auch sachlich keinen Grund für diese neue Versicherung: Die Zahngesundheit der Bevölkerung habe sich in den letzten Jahrzehnten dank der Prävention und der Eigenverantwortung bei der Dentalhygiene deutlich verbessert. «Personen, die aufgrund ihrer persönlichen wirtschaftlichen Verhältnisse notwendige Behandlungen nicht bezahlen können, haben zudem Anspruch auf fallweise Unterstützung, sei dies durch die Sozialhilfe oder durch die Ergänzungsleistungen», so Bircher. «Und für Personen, die durch alle diese Netze fallen würden, gibt es im Zweifelsfall immer noch Stiftungen.»
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