Diversität: Insel Gruppe lanciert «LGBTIQ+»-Netzwerk

Vielfalt und Inklusion wird bei vielen Unternehmen gross geschrieben. Die Berner Spitalgruppe hat nun ein Insel-internes Netzwerk für alle sexuellen Orientierungen gegründet.

, 24. Januar 2023 um 08:00
image
Die Insel Gruppe startet eine Plattform und Anlaufstelle für Mitarbeitende mit LGBTIQ+-Anliegen. | zvg
«Queer» ist ein Sammelbegriff für Menschen, die sich nicht als heterosexuell bezeichnen oder einer bestimmten Geschlechteridentität zuordnen lassen. Was bedeutet Queer-sein in der grössten Spitalgruppe der Schweiz? Solche Fragen will ein neu lanciertes Netzwerk der Insel Gruppe beantworten. Am ersten Treffen vergangene Woche hätten über 30 Mitarbeitende teilgenommen, heisst es.
Das Zusammenkommen stellt gemäss Spital eine Plattform für den Austausch und die Vernetzung unter den Mitarbeitenden dar, um unter anderem die Anliegen der LGBTIQ+ Community zu formulieren. Die Kurzform steht für Lesbian (lesbisch), Gay (schwul), B (bisexuell), T (transgender), I (intersexuell), Q queer (wortwörtlich: komisch), + pan/omni und viele mehr.

Sollen sich wertgeschätzt und zugehörig fühlen

«Das Netzwerk soll in erster Linie die Inklusion und somit die Zugehörigkeit von Mitarbeitenden aus der LGBTIQ+-Gemeinschaft fördern», wird Esther Näf in einer Mitteilung zitiert. Die leitende Pflegeexpertin hat die Idee und Initiative für ein Insel-eigenes LGBTIQ+-Netzwerk mitentwickelt.
Ein weiteres Ziel der neuen Anlaufstelle sei es, die inklusive Unternehmenskultur der Insel Gruppe weiterzuentwickeln, in der sich alle Mitarbeitenden unabhängig der geschlechtlichen Identität oder sexuellen Orientierung wertgeschätzt und zugehörig fühlen. Die Treffen werden ab jetzt zweimal im Monat stattfinden.

Mehr Sichtbarkeit gewünscht

Viele haben auch in der heutigen Zeit immer noch Angst davor, im Arbeitsumfeld ihre sexuelle Identität mit Kolleginnen und Kollegen zu thematisieren. An dieser Stelle sei erwähnt, dass der Verwaltungsratspräsident der Insel Gruppe, Bernhard Pulver, sich seit Jahren offen als homosexuell bekennt. «Sich als ‹queer› zu outen, bedeutet immer noch Mut», sagt Netzwerk-Mitgründer Albrecht Vorster, der Leiter Swiss Sleep House Bern.
Die Community selbst wünscht sich noch mehr Sichtbarkeit innerhalb der Insel Gruppe mit ihren rund 11'000 Mitarbeitenden, aber auch ein breiteres Schulungsangebot für Mitarbeitende und Führungspersonen. Es sollen auch Anlässe zu LGBTIQ+-Themen in Form von Podiumsdiskussionen und Vorträgen stattfinden. Und es werde künftig auch an öffentlichen Veranstaltungen wie an der «Bern Pride» im Namen der Insel Gruppe Präsenz gezeigt.
Mitglieder der Kerngruppe:
  • Esther Näf, Leitende Pflegeexpertin Medizinbereich SPEZ
  • Albrecht Vorster, Leiter Swiss Sleep House Bern
  • Angelika Matter, Leiterin Stab Direktion Personal
  • Michèle Bürgi-Hadorn, Leiterin HR Entwicklung & Gewinnung
  • Daniel Senn, Co-Stationsleiter Pflege, Spital und Altersheim Belp
  • Eric Morel, Wissenschaftlicher Mitarbeiter Medizinbereich NEURO
  • Fabienne Stöckli, Vertreterin Personalkommission (peko)
  • Selina Schmitter, Sachbearbeiterin HR
  • Laura Scheidegger, Hochschulpraktikantin Personalentwicklung

  • spital
  • insel gruppe
  • lgbt
  • bernhard pulver
Artikel teilen

Loading

Kommentar

Mehr zum Thema

image

Insel-CMIO vertritt Europa im internationalen Epic Gremium

Michael Stickel, Chief Medical Information Officer der Insel Gruppe, wird künftig im Epic Care Everywhere Council vertreten sein - als einer von zwei europäischen Mitgliedern.

image

Auf dem richtigen Weg

Der Markt für Krankenhaus-Informationssysteme (KIS) befindet sich in einer Phase tiefgreifender Transformation. Die aktuellen Trends und Herausforderungen der Branche sowie die Erwartungen der Kliniken beleuchtet Dirk Müller, Director Product Management CIS4U bei Dedalus HealthCare.

image

Sparprogramme reichen nicht: Das Spitaljahr im Check

Kooperationen, weniger Angebote, effizientere Abläufe, Schliessungen, Nullrunden bei den Löhnen: Die öffentlichen Akutspitäler haben viel getan, um die Finanznot zu bekämpfen. Fazit: So geht es trotzdem nicht weiter.

image

Spitäler 2025 und 2026: Bessere Margen – aber grosse Tarif-Fragezeichen

Die Finanzchefs der Schweizer Spitäler erwarten fürs Erste eine etwas bessere Rentabilität. Zugleich sorgt das neue Tarifsystem für Unsicherheit. Die Erwartungen reichen von Mehreinnahmen bis zu spürbaren Einbussen.

image

«Unangemessenes Verhalten»: Insel trennt sich von Klinikdirektor

Nach schwerwiegenden Vorwürfen zieht die Insel Gruppe Konsequenzen und entbindet einen Klinikdirektor mit sofortiger Wirkung von seinen Aufgaben.

image

Die 10-Prozent-Illusion der Schweizer Spitäler

Eine Betriebsrendite von zehn Prozent galt lange als Überlebensregel für Akutspitäler. Womöglich ist dieser Richtwert inzwischen zu tief. Die Beratungsfirma PwC fordert mehr Effizienz – die Spitäler höhere Tarife.

Vom gleichen Autor

image

Kantonsspital Glarus verliert GL-Mitglied

Thomas Kühnis, Chef der Finanzen, Informatik und Betriebe, verlässt nach neun Jahren die Geschäftsleitung des Kantonsspitals Glarus.

image

Neue Ärzte-Tarife auf dem Weg zur Genehmigung

Die Tarifpartner beantragen wie geplant die Genehmigung eines Tarifsystems aus ambulanten Pauschalen und Tardoc.

image

Schatten über dem Verkauf des Spitals Flawil

Wurden beim Verkauf des Spitals Flawil die Vertragspartner getäuscht? Mehrere Kantonsparlamentarier verlangen Antworten von der St.Galler Regierung.