Ab Mitte Oktober wird Michael Stickel, Chief Medical Information Officer (CMIO) der Insel Gruppe, als eines von zwei europäischen Mitgliedern im Epic Care Everywhere Council mitwirken.
Gemeinsam mit Tim Van Heumen vom Radboud University Medical Centre in Nijmegen bringt er die europäische Perspektive in das internationale Gremium ein.
Michael Stickel ist seit April 2024 CMIO der Insel Gruppe. Der ausgebildete Chirurg und Notfallmediziner war zuvor an mehreren Münchner Kliniken sowie am Luzerner Kantonsspital tätig.
Seit 2020 begleitet er bei der Insel Gruppe die Einführung des Klinikinformations- und Steuerungssystems (KISS) Epic und ist dabei als Teilprojektleiter mitverantwortlich für die Implementierung.
Herr Stickel, was bedeutet Ihre Mitgliedschaft im Epic Care Everywhere Council konkret – und welches Ziel verfolgt das Gremium?
Care Everywhere steht für die sichere Vernetzung medizinischer Daten zwischen verschiedenen Gesundheitsdienstleistern. Weltweit arbeiten über 2000 Kliniken mit Epic. Das Council definiert Standards, Richtlinien und Best Practices für die Nutzung von Care Everywhere. Gleichzeitig ist es eine Plattform für Feedback, Erfahrungsaustausch und strategische Beratung – mit dem Ziel, Interoperabilität und Versorgungsqualität kontinuierlich zu verbessern.
Weshalb ist das Thema Interoperabilität gerade jetzt so zentral?
Interoperabilität im Gesundheitswesen ist kein neues Thema. Eine moderne, datenbasierte Medizin kann nur funktionieren, wenn Systeme, Institutionen und Anwender nahtlos miteinander kommunizieren. Ohne Interoperabilität bleiben Informationen in Datensilos eingeschlossen – mit ihr hingegen wird eine vernetzte, patientenzentrierte und zukunftsfähige Gesundheitsversorgung möglich.
Welche Aufgaben übernehmen Sie im Council?
In den letzten Jahren war das Council fast ausschliesslich von Mitgliedern aus dem angloamerikanischen Raum besetzt. Das Gesundheitswesen in den USA unterscheidet sich jedoch insbesondere in Organisation und Reglementierung deutlich von jenem in Europa und der Schweiz. Mir ist es wichtig, die europäische Sicht einzubringen und regulatorische Besonderheiten – etwa die EHDS-Verordnung – zu berücksichtigen. Ich setze mich zudem für die Ausweitung von Care Everywhere und Community Connect innerhalb der Epic-Community ein – mit der Mission, den Einsatz strukturierter Daten und die Interoperabilität weltweit voranzutreiben.
Was bedeutet Ihnen die Wahl persönlich?
Die Wahl in das Epic Care Everywhere Council zeigt, dass wir mit der Insel Gruppe seit dem Go-live von Epic vieles richtig gemacht haben – und uns auch international in der Epic-Community etabliert haben. Interoperabilität und der sichere Austausch strukturierter Daten waren von Beginn an zentrale Ziele.