Eigentlich hätte das neue Medical-Center des See-Spitals in Horgen schon seit einem Jahr im Bau und nächstes Jahr bezugsbereit sein sollen. Doch nun ist klar: es wird gar nie mit Bauen begonnen. Das Spital akzeptiert die Einsprachen gegen das Projekt und sieht von weiteren rechtlichen Schritten ab.
Mehr Platz für Praxen
Ursprünglich wollte das Spital zum kürzlich eröffneten Neubau zusätzlich ein neues Medical-Center bauen. Dort hätten die Onkologie, Urologie, Orthopädie, Sportmedizin und Chinesischer Medizin einziehen sollen.
Doch die Anwohner wehrten sich gegen den Bau, nachdem der Gemeinderat das 16 Millionen Franken teure Projekt genehmigt hatte. Medinside berichtete
hier darüber.
Zu nah an geschützem Gebäude
Die Anwohner kritisieren vor allem, dass das Gebäude keine Rücksicht auf die Umgebung nehme. Insbesondere befinde es sich zu nahe am ehemaligen «Absonderungshaus», einem geschützten Baudenkmal, wo früher Patienten mit ansteckenden Krankheiten untergebracht waren.
Das Baurekursgerichts hiess die vorgebrachten Einsprachen gut. Diesen Entscheid hat das See-Spital zwar beim Verwaltungsgericht angefochten. Doch nun hat auch diese Instanz die Einsprachen gutgeheissen.
«Nicht nachvollziehbar»
Stiftungsratspräsident Lorenzo Marazzotta, sagte laut einer Mitteilung: «Die Argumente sind für uns noch immer nicht nachvollziehbar, zumal die Planung den baulichen Vorgaben auf dem Grundstück entsprach und die Gemeinde Horgen die Baubewilligung erteilt hatte. Trotzdem akzeptieren wir das Urteil.»
Weil die Platzverhältnisse in Horgen eng sind, suche das Spital nun nach Alternativen für die geplanten Praxen des Medical-Centers, sagte CEO Markus Bircher.