Concordia einigt sich mit Regionalspitälern

Die Zürcher Spitäler konnten laut Concordia nicht ausweisen, worin sich der Mehrwert für Zusatzversicherte manifestiert.

, 23. April 2024 um 10:25
image
Das Spital Uster gehört zu jenen acht Zürcher Spitälern, in denen die Krankenkasse Concordia die Leistungen für zusatzversicherte Patientinnen und Patienten während neun Monaten nicht mehr vergütete.
Laut war der Aufschrei nördlich des Zürichsees, als der Krankenversicherer Concordia acht Zürcher Spitäler wissen liess, ab dem 17. Juli 2023 die Leistungen für zusatzversicherte Patientinnen und Patienten nicht mehr zu vergüten. Sie könnten nur noch mit Leistungen aus der Grundversicherung behandelt werden. Medinside berichtete hier und hier darüber.
Nun, neun Monate später, kommuniziert Concordia auf seiner Website, eine vertragliche Lösung mit den Zürcher Spitälern gefunden zu haben. Es handelt sich um die Spitäler Affoltern, Bülach, Limmattal, Männedorf, See-Spital, Uster, Wetzikon und Zollikerberg.
Gegenüber der «Luzerner Zeitung» erklärt Concordia-Chef Nikolai Dittli, die Verhandlungen seien stets im Interesse der Versicherten geführt worden. Viele hätten «Verständnis für unseren Einsatz für mehr Tariftransparenz» gezeigt.

Fehlende Mehrleistung

Dabei sei es auch nie um medizinische Leistungen gegangen, sondern nur um Mehrleistungen für Zusatzversicherte; wobei die Spitäler laut Dittli «trotz wiederholter Aufforderungen nicht klar darlegen können, welchen Mehrwert sie den Concordia-Versicherten bieten».
Der Streit zwischen Concordia – und auch CSS – und diversen Spitälern erscheint in den Medien oft als beispielhaft für den verfahrenen Kampf gegen steigende Gesundheitskosten. Doch hier geht es um Zusatzversicherungen – nicht um die obligatorische Krankenpflegeversicherung (OKP).
Folglich ist die Finanzmarktaufsicht (Finma) zuständig – welche auch die Versicherungen überwacht –, nicht das Bundesamt für Gesundheit. Finma wie auch der Preisüberwacher kritisieren seit Jahren die undurchsichtige Praxis bei den Tarifverträgen der Spitalkostenzusatz-Versicherungen.
Da bleibt den Krankenversicherern oftmals gar keine andere Wahl, als die Leistungen für Halbprivat- und Privatpatienten nicht mehr zu vergüten. Dies umso mehr, als die Leistungen für Halbprivatversicherte häufig gar nicht besser sind als jene für Grundversicherte – einfach nur teurer.
    Artikel teilen

    Loading

    Kommentar

    Mehr zum Thema

    image

    Mehr Pflegepersonal = weniger Ärzte-Burnout

    Eine grosse Erhebung in sieben Ländern zeigt: Dort, wo Pflege stark vertreten ist und Arbeitsumgebungen stimmen, bleiben Ärztinnen und Ärzte länger im Beruf.

    image

    Spitex Zürich erhält einen neuen CEO

    Der Geschäftsleiter der Regio-Spitex Limmattal wird der neue Chef der Spitex Zürich. Der bisherige CEO, Markus Reck, geht in Pension.

    image

    Obwalden führt Entschädigung für Bereitschaftsdienst ein

    Hausärzte, die im ambulanten Notfalldienst Patienten betreuen, erhalten künftig eine stündliche Entschädigung. Der Schritt soll die Attraktivität des Standorts erhöhen.

    image

    Stadt Zürich: Neue Vizedirektorin für Gesundheitsdienste

    Der Stadtrat hat Verena Houben zur stellvertretenden Direktorin der Städtischen Gesundheitsdienste Zürich ernannt.

    image

    Datenleck bei Hirslanden Zürich: Es war menschliches Fehlverhalten - kein IT-Problem

    Ein Hirslanden-Belegarzt gab seine Login-Daten zu den Patientenakten weiter. Die Zugriffsrechte von Belegärzten seien aber kein grundsätzliches Problem, betont der Hirslanden-Sprecher.

    image

    Lindenhof gibt Spitalstandort Engeried auf

    Grosser Umbau in der Berner Lindenhofgruppe: Im Engeried gibt es künftig nur noch ambulante Radiologie und Arztpraxen. Der Rest wird an den Lindenhof und an den Sonnenhof verlegt.

    Vom gleichen Autor

    image

    Das Kostenfolgemodell im Zentrum des Kostendämpfungspaket

    Interpharma reagiert scharf auf die Veröffentlichung des Vernehmlassungsverfahrens zum Kostendämpfungspaket.

    image

    Bagatellgebühr ist keine Bagatelle mehr

    In der bevorstehenden Wintersession entscheidet das Parlament nicht einfach über die Gebühr für Bagatellfälle, sondern über die Gebühr für alle Behandlungen im Spitalnotfall ohne entprechende Überweisung.

    image

    Von Herzen II: Thierry Carrel blickt zurück

    Mit seinem zweiten Buch zieht der Freiburger Herzchirurg Bilanz. Persönlich, kritisch – und musikalisch begleitet vom Klang eines Alphorns.