Bisher stiessen die Freistellungen von etlichen Kaderangestellten des Bürgerspitals in Solothurn auf Kritik. Nun die Kehrtwende: «Wir tragen diese Entscheidung mit», heisst es beim Berufsverband der Pflegefachpersonen (SBK) Sektion Aargau-Solothurn, wie die
«Solothurner Zeitung» vermeldete.
Ja, man sei sogar erleichtert darüber, dass die Solothurner Spitäler (SOH) den Chefarzt Anästhesiologie und Intensivmedizin
per sofort freigestellt haben.
Gekündigt - wegen des Chefs
Der Grund: Am Bürgerspital habe seit dem Amtsantritt des Chefarztes im Mai 2022 Unruhe und Unzufriedenheit in der Belegschaft geherrscht. Mehrere Angestellte in der Pflege sollen gekündigt haben, weil sie mit der Führungskultur des Chefarztes nicht zurecht kamen.
Der Berufsverband hofft, dass im Bürgerspital nun Ruhe einkehre und eine offene Gesprächskultur aufgebaut wird. Der Verband ist sich allerdings auch bewusst, dass mit der Freistellung nicht alle Probleme gelöst seien.
Einzelner Arzt nicht an allem schuld
Dem einen Chefarzt könne man nicht alle Spannungen anlasten, die es am Bürgerspital in den letzten Jahren gegeben hat. Der Konflikt schwelt schon seit geraumer Zeit, wie Medinside
im Februar meldete. Damals schaltete sich der Berufsverband erstmals ein. Er erhob schwere Vorwürfe und drohte sogar mit einer Klage.
Bereits jetzt weiss man, dass im Februar Martin Häusermann, der Chef der Solothurner Spitäler, in Pension geht und Franziska Berger seine
Nachfolgerin wird.