Die Hirslanden-Klinik Stephanshorn in St. Gallen führt im Oktober die Form der hebammengeleiteten Geburt ein. Das Angebot greife «das Bedürfnis moderner Frauen auf»,
so die Klinikleitung zur Neuerung: Werdende Mütter sollen die Geburt so individuell wie möglich gestalten können, ohne auf die Sicherheit und den Komfort eines hochmodernen Spitals verzichten zu müssen. «Bei uns stehen die Wünsche und Bedürfnisse der werdenden Mütter im Vordergrund», sagt die leitende Hebamme, Catherine Perren.
Dass sich solche Geburten bewähren, zeigte im Oktober 2021 auch
eine Studie, welche die Erfahrungen aus über 500 geplanten Hebammengeburten in 14 Jahren an der Frauenklinik des Inselspitals analysierte. Ihr Fazit: Bei fast 60 Prozent der Hebammengeburten am Berner Unispital brauchte es keine ärztliche Hilfe und medizinische Eingriffe.
«Einen Nerv getroffen»
Die Klinik Stephanshorn ist seit 1979 als Geburtsklinik tätig. Beim neuen Betreuungsmodell werden die Frauen von Beginn an bis zur Geburt und darüber hinaus von erfahrenen Hebammen begleitet. Die Hebammen arbeiten Hand in Hand mit den Gynäkologen und Geburtshelfern der Klinik. Sollte es während der Geburt zu unerwarteten Komplikationen kommen, ist ärztliche Unterstützung gewährleistet.
Im Vorfeld der Einführung veranstaltete die Klinik Stephanshorn Informationsveranstaltungen: Das Interesse und die Resonanz aus der Region seien gross gewesen. «Wir haben eine Vielzahl von Anfragen von werdenden Müttern erhalten, die sich für diese persönliche und naturverbundene Art der Geburt interessieren», sagt der Gynäkologe Christoph Schneider: «Die Rückmeldungen waren durchwegs positiv, und es ist deutlich, dass wir mit diesem Angebot einen Nerv getroffen haben.»