Angehende Ärztinnen und Ärzte legen erstmals wieder Eid ab

Die Absolventinnen und Absolventen der Humanmedizin an der Universität Freiburg bekennen sich zum «Schweizer Medizin Eid». Thematisiert wird darin auch die Ökonomisierung in der Medizin.

, 13. Februar 2023 um 08:07
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Ein ganzer Mediziner-Jahrgang will mehr «patientenzentrierte» Medizin. | zvg
Angehende Ärztinnen und Ärzte wollen ein Zeichen für eine Medizin setzen, bei der das Patientenwohl und damit auch die Unabhängigkeit medizinischer Leistungen im Mittelpunkt stehen. Aus diesem Grund haben die Absolventinnen und Absolventen des neuen Masterstudiengangs in Humanmedizin an der Universität Freiburg im Rahmen ihrer Diplomfeier am Samstag entschieden, den «Schweizer Medizin Eid» abzulegen.
Dies sei das erste Mal, dass sich ein Jahrgang von zukünftigen Ärztinnen und Ärzten und mit ihnen eine Universität wieder in Form eines Eids öffentlich zu ethischen Prinzipien bekenne, schreiben die Promotoren um Chirurgie-Chefarzt und Professor Bernhard Egger von der Uni Freiburg.

«Gesundheit ist ein öffentliches Gut»

Der Eid thematisiert vor allem «den wachsenden ökonomischen Druck», dem das Schweizer Gesundheitssystem und damit auch die Ärzteschaft ausgesetzt seien. Die zunehmend einseitige Orientierung des Gesundheitswesens am marktwirtschaftlichen Prinzip gefährde das Wohl der Patienten und des Gesundheitspersonals. Zudem wirke es für die jungen Ärztinnen und Ärzte demotivierend und könne deshalb bei vielen nach kurzer Zeit zum Berufsausstieg führen.
Gesundheit sei ein öffentliches Gut und könne sich daher nicht allein am marktwirtschaftlichen Grundprinzip und an immer stärker finanziellen Aspekten orientieren, steht in der Mitteilung weiter zu lesen. Es brauche dringend eine Grundsatzdiskussion über Ziel und Zweck des Gesundheitswesens und ein Bekenntnis für gute, heilsame und nicht nur gewinnorientierte Medizin. Die medizinische Fehlversorgung müsse schliessich zwingend korrigiert werden.
  • «Schweizer Medizin Eid» - Ein Gelöbnis von Ärztinnen und Ärzten

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