Cyberattacke: Wichtiges Spital muss Patienten abweisen

Hacker haben ein grosses Spital in Frankreich mitten in der Nacht teilweise lahm gelegt. Sie verlangen zehn Millionen Dollar.

, 23. August 2022 um 07:54
image
Das Spital verfügt über 1'000 Betten. | CHSP
In der Nähe der französischen Hauptstadt Paris ist ein wichtiges Spital Opfer eines Ransomware-Angriffs geworden. Das Spital in der Stadt Corbeil-Essonnes verfügt über 1'000 Betten und ist für die Gesundheitsversorgung von fast 600'000 Menschen zuständig.
Die Attacke verhindere vorläufig unter anderem den Zugang zur Software des Spitals, zum Informationssystem für die Patientenaufnahme und der Zugriff auf das Speichersystems für medizinische Bilder, teilt das Centre Hospitalier Sud Francilien (CHSP) mit.

IT-Experten gingen von einer technische Panne aus

Nach Angaben des Spitals verlangen die Angreifer zehn Millionen Dollar Lösegeld. Die Erpresserschaft droht dabei wie üblich mit einer Veröffentlichung von Daten. Öffentliche Spitäler in Frankreich dürfen allerdings kein Lösegeld bezahlen. Die französische Staatsanwaltschaft hat Ermittlungen eingeleitet.
Gemäss Spital waren die IT-Experten zunächst von einer technischen Panne ausgegangen. Der Angriff auf das Computernetzwerk hat mitten in der Nacht auf Sonntag stattgefunden.

Es ist offenbar auch mit OP-Absagen zu rechnen

Das Spital tue derzeit alles, um die Betreuung besonders dringlicher Fälle zu gewährleisten. Neuaufnahmen seien jedoch kompliziert, gegebenenfalls würden Notfallpatienten «direkt» an andere Spitäler in der Region weitergeleitet.
Betroffen sei auch die Chirurgie, weshalb es zu Absagen von Operationen kommen könnte, steht in französischen Medienberichten zu lesen.

  • spital
  • cyberattacken
Artikel teilen

Loading

Comment

2 x pro Woche
Abonnieren Sie unseren Newsletter.

oder

Mehr zum Thema

image

KSA: Weiterer Abgang in der Geschäftsleitung

Sergio Baumann ist nicht länger beim Kantonsspital Aarau tätig: Der Betriebsleiter, der zeitweise als interimistischer CEO fungierte, hat sein Büro bereits geräumt.

image

Jede Notfall-Konsultation kostet 460 Franken

Notfallstationen werden immer öfter besucht. Eine Obsan-Studie bietet neue Zahlen dazu. Zum Beispiel: 777'000 Personen begaben sich dreimal in einem Jahr auf den Spital-Notfall.

image

Zürcher Krankenhäuser und Versicherer haben sich geeinigt

Nun ist ein jahrelanger Streit beendet: Die Zürcher Spitäler vereinbaren mit Helsana, Sanitas und KPT einen Taxpunktwert von 93 Rappen - ein Kompromiss.

image

Balgrist-Team behandelt im Spital Männedorf

Das Spital Männedorf hat eine neue Klinik für Orthopädie und Traumatologie. Das Team kommt vom Balgrist.

image

Solothurner Spitäler: Bericht zu CEO-Lohn bleibt vorerst geheim

Noch ist unklar, ob Zusatzzahlungen an den Ex-Chef der Solothurner Spitäler rechtens waren. Der Bericht dazu ist da - aber nicht öffentlich.

image

Kispi wegen «Riesenfete» kritisiert – doch die Köche arbeiten gratis

Das überschuldete Kinderspital Zürich feiere seinen Neubau mit einem Michelin-Sternkoch, schreibt ein Online-Medium provokativ.

Vom gleichen Autor

image

Kantonsspital Glarus verliert GL-Mitglied

Thomas Kühnis, Chef der Finanzen, Informatik und Betriebe, verlässt nach neun Jahren die Geschäftsleitung des Kantonsspitals Glarus.

image

Neue Ärzte-Tarife auf dem Weg zur Genehmigung

Die Tarifpartner beantragen wie geplant die Genehmigung eines Tarifsystems aus ambulanten Pauschalen und Tardoc.

image

Schatten über dem Verkauf des Spitals Flawil

Wurden beim Verkauf des Spitals Flawil die Vertragspartner getäuscht? Mehrere Kantonsparlamentarier verlangen Antworten von der St.Galler Regierung.