Zürich will hunderte neue Medizin-Studienplätze schaffen

Mit dem Projekt «Med500+» steigt die Zahl der Plätze für Studienanfänger von 430 auf 700. Zehn neue Professuren sind geplant.

, 23. September 2025 um 08:24
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Bild: Unsplash
Die Universität Zürich will im Rahmen des Med500+-Projekts die Zahl ihrer Medizinstudienplätze von aktuell 430 auf 700 erhöhen, darunter 50 Plätze für Zahnmedizin und 20 für Chiropraktik.
Konkret sollen 270 neue Bachelor- und 230 Masterplätze geschaffen werden. Damit würde die Universität Zürich den grössten Medizinstudiengang der Schweiz verantworten. Die ersten Studierenden im neuen Modell sollen 2030 starten.
Der Ausbau erfordere neben mehr Studienplätzen auch eine Reform des Medizinstudiums, sagte Bildungsdirektorin Silvia Steiner an der Medienkonferenz: Der Praxisbezug soll bereits in den ersten Bachelorjahren gestärkt werden, unter anderem über eine geplante Simulationsklinik. Zudem sollen Schwerpunkte im Studium gesetzt werden können, ergänzt durch moderne Inhalte wie Künstliche Intelligenz, den «One Health»-Ansatz, Gesundheitsökonomie und interprofessionelle Zusammenarbeit.
Für die Lehre sind 10 neue Professuren mit rund 140 Vollzeitstellen sowie zusätzliche 24’000 Quadratmeter Ausbildungsfläche vorgesehen, darunter Veranstaltungs-, Seminar- und Praktikumsräume.

Kosten

Die Kosten für die Aufbauphase (2025–2036) betragen 498,5 Millionen Franken, die wiederkehrenden Kosten ab 2037 liegen bei 78,8 Millionen Franken.
Der Zürcher Regierungsrat beantragt dem Kantonsrat einen Objektkredit von 25 Millionen Franken für die Jahre 2027 bis 2029.
«Die Kosten pro Student sinken, gleichzeitig sichern wir langfristig die Ausbildung inländischer Fachkräfte, insbesondere für Hausarzt-, pädiatrische und psychiatrische Bereiche», sagt Regierungsrätin Silvia Steiner. Michael Scheppmann von der Universität Zürich ergänzt: «Das Projekt ist ein Zeichen für eine moderne und zukunftsorientierte Medizinausbildung.»

Mehr Studienplätze auch in Bern

Vergangene Woche setzte auch Berns Parlament ein klares Zeichen für mehr Medizin-Studienplätze: Ohne Gegenstimmen nahm der Grosse Rat mit 149 zu 0 Stimmen einen entsprechenden Vorstoss an. Auch soll der Kanton dafür neue Bauten sowie Fördermassnahmen für unterversorgte Medizin-Fachrichtungen finanzieren.
Damit muss der Regierungsrat Massnahmen nun ergreifen, damit mehr Ärztinnen und Ärzte an der Universität Bern ausgebildet werden können.


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