Triemli erhält öffentliche Apotheke

In der Eingangshalle des Zürcher Triemli-Spitals gibt es nächsten Sommer eine Apotheke. Betrieben wird sie von 34 Zürcher Apotheken.

, 29. November 2023 um 14:29
image
Viele Spitäler, so auch das Spitalzentrum Biel (Bild) haben bereits eine öffentliche Apotheke. | zvg
Der Spitalaustritt ist ein heikler Moment: Oft brauchen die Patienten Medikamente. Immer wieder kommt es dann aber vor, dass Apotheken Probleme haben mit den Spitalaustrittsrezepten: Das betreffende Arzneimittel ist nicht vorhanden, es muss eine Spitalzubereitung hergestellt werden oder es ist schwierig mit Rückfragen bei der verschreibenden Ärztin des Spitals.

Immer noch frei wählbar

Das hat der Schweizerischer Verein der Amts- und Spitalapotheker schon mehrmals festgestellt. Viele Spitäler betreiben deshalb eine öffentliche Apotheke auf ihrem Areal.
Ab nächstem Sommer soll das auch im Stadtspital Zürich Triemli der Fall sein. Alle Patienten können künftig beim Verlassen Spitals ihre Austrittsrezepte direkt in dieser Apotheke einlösen. Dazu verpflichtet sind sie jedoch nicht.

«Konkurrenten» haben sich zusammengeschlossen

Betrieben wird die Apotheke von 34 Mitgliedern des Apothekennetz Zürich, dem Verband Stadtzürcher Apotheken. Sie mieten die Räume im Spital und bauen sie aus.
Die neue öffentliche Apotheke steht auch der Bevölkerung und den Angestellten des Stadtspitals Zürich offen. Allerdings weist der Stadtrat auch auf die alteingesessene Triemli-Apotheke hin, die weiter bestehen bleibt.

Spitäler dürfen nicht verrechnen

Immer mehr Spitäler errichten auf ihrem Boden öffentliche und damit von ihnen unabhängige Spitalapotheken. Der Grund dafür ist, dass es den Spitälern selber nicht erlaubt ist, den Krankenkassen Übergangsmedikation zu verrechnen.
Aus Sicht der Patienten ist eine Apotheke im Spital allerdings von Vorteil. Sie erhalten spezielle Mittel, einschliesslich Spitalzubereitungen, oft schneller als in einer anderen Apotheke. Heikel ist die Konkurrenz zu den bestehenden Apotheken. Sind diese – wie beim Triemli – selber die Betreiber der Apotheke im Spital, ist dieses Problem entschärft.
  • medikamente
Artikel teilen

Loading

Comment

2 x pro Woche
Abonnieren Sie unseren Newsletter.

oder

Mehr zum Thema

image

Nestlé entwickelt Pizzen und Bowls für Semaglutid-Patienten

Eine eigene Marke soll den Nutzern von «Abnehmspritzen» wie Ozempic und Wegovy die entscheidenden Nährstoffe bieten.

image

Auch Roche meldet Erfolg mit «Abnehm-Spritze»

Der Wirkstoff CT-388 zeigt in einer ersten Studie eine raschere Wirkung als ähnliche Produkte – und einen starken Einfluss auf die Blutzucker-Regulation.

image

Auch im Wallis sollen Apotheker freier Medikamente abgeben können

Dabei geht es nicht nur um tiefere Kosten – sondern auch um die Versorgung in Gegenden mit geringer Ärztedichte.

image

Was Verena Nold wirklich sagte

Die Santésuisse-Präsidentin teilt gegen die Politiker aus und unterstützt die Kostenbremse-Initiative.

image

Weniger Originalpräparate, mehr Biosimilars

Der Anteil an Biosimilars liegt bei 50 Prozent. Zu wenig - weshalb nun verschiedene Massnahmen in Kraft treten.

image
Gastbeitrag von Enea Martinelli

Wir verlieren wichtige Medikamente – für immer

Dass es bei Heilmitteln zu Lieferengpässen kommt, ist bekannt. Doch das Problem ist viel ernster. Zwei Beispiele.

Vom gleichen Autor

image

SVAR: Neu kann der Rettungsdienst innert zwei Minuten ausrücken

Vom neuen Standort in Hundwil ist das Appenzeller Rettungsteam fünf Prozent schneller vor Ort als früher von Herisau.

image

Kantonsspital Glarus ermuntert Patienten zu 900 Schritten

Von der Physiotherapie «verschrieben»: In Glarus sollen Patienten mindestens 500 Meter pro Tag zurücklegen.

image

Notfall des See-Spitals war stark ausgelastet

Die Schliessung des Spitals in Kilchberg zeigt Wirkung: Nun hat das Spital in Horgen mehr Patienten, macht aber doch ein Defizit.