Das nationale Expertengremium Krebsfrüherkennung publiziert erstmals Empfehlungen für ein Lungenkrebs-Screening für die Schweiz. Künftig sollen Raucherinnen und Rauchern ein Screening mittels niedrigdosierter Computer-Tomographie im Rahmen angeboten werden. Sie gelten als Risikopersonen für Lungenkrebs: Über 80 Prozent der Diagnosen sind darauf zurückzuführen.
Das unabhängige
Gremium mit Marcel Zwahlen von der Uni Bern als Präsident gibt keine detaillierte Empfehlung ab, für welche Altersgruppe oder in welchen zeitlichen Abständen ein Screening durchgeführt werden soll. Die zehn Experten schlagen aber vor, das Alter für ein Screening mit etwa ab 55 Jahren eher tief anzusetzen. Die Untersuchung soll nicht nur starken, sondern bereits moderaten Rauchern angeboten werden und auch Personen einschliessen, die mit dem Rauchen aufgehört haben.
Beurteilt wurden die klinische Wirksamkeit und Kosten-Effektivität sowie ethische Fragen des Lungenkrebs-Screenings. Über einen Zeitraum von 10 Jahren könne ein Lungenkrebsscreening wahrscheinlich 43 Lungenkrebs-Todesfälle pro 10'000 Personen verhindern. Derzeit gibt es weder kantonale noch nationale von der Grundversicherung bezahlte offizielle Programme. Lungenkrebs ist die häufigste krebsbedingte Todesursache. In der Schweiz sterben jährlich rund 3'300 Menschen daran, im Schnitt sind das fast 10 Personen jeden Tag.