Künstliche Intelligenz kann Krebs drei Jahre vor der Diagnose erkennen

Künstliche Intelligenz (KI) kann bei der Früherkennung einiger Krebsarten bis zu drei Jahre vor der herkömmlichen Diagnose helfen. Dies haben Harvard-Forschende herausgefunden.

, 11. Mai 2023 um 07:00
image
Krebszellen unter einem Mikroskop. | Rawpixel
Künstliche Intelligenz (KI) war erfolgreich darin, Bauchspeicheldrüsen-Krebs bis zu drei Jahre vor der Diagnose zu erkennen. Dies geht aus einer Mitteilung der bekannten Harvard Medical School hervor. Dabei wurden die Dossiers von Hochrisiko-Patienten untersucht und mit Daten zu Krankheitsverläufen verglichen. Das Tool wurde mit einem Datensatz von neun Millionen Patientenakten trainiert und in Zusammenarbeit zwischen der Harvard Medical School, der Universität Kopenhagen, dem VA Boston Healthcare System, dem Dana-Farber Cancer Institute und der Harvard T.H. Chan School of Public Health entwickelt.
«Unsere Ergebnisse deuten darauf hin, dass die Verwendung der zeitlichen Abfolge in Krankheitsgeschichten als Eingabe für das Modell die Fähigkeit von KI-Methoden zur Vorhersage des Auftretens von Bauchspeicheldrüsen-Krebs verbessert, insbesondere für die höchste Risikogruppe», schreiben die Forscher in ihren in der Fachzeitschrift «Nature» veröffentlichten Ergebnissen.

KI für Massen-Screenings vielversprechend

Ein Werkzeug, das eine deutlich frühere Erkennung ermöglicht, könnte die Behandlungsaussichten für Patienten insgesamt verbessern, so die Forschenden weiter. Die Ergebnisse deuten zudem darauf hin, dass KI für Massen-Screenings bei der Bevölkerung vielversprechend ist.
«KI-basiertes Screening bietet die Möglichkeit, den Verlauf von Bauchspeicheldrüsen-Krebs zu beeinflussen, einer aggressiven Krankheit, die in der Frühphase notorisch schwer zu diagnostizieren und rechtzeitig zu behandeln ist, wenn die Chancen auf Erfolg am grössten sind», sagt Søren Brunak, Co-Autor der Studie und Direktor für Forschung am Novo Nordisk Foundation Center for Protein Research an der Universität Kopenhagen.

  • onkologie
  • künstliche intelligenz
  • harvard medical school
Artikel teilen

Loading

Comment

2 x pro Woche
Abonnieren Sie unseren Newsletter.

oder

Mehr zum Thema

image
Gastbeitrag von Peter Baumgartner

Ambulante Psychiatrie: Ohne neue Berufsprofile und KI wird’s kaum gehen

Der Fachkräftemangel in der Psychiatrie verlangt einen massiven Umbau der Versorgung. Aber wie? Ein realistisches Zukunftsszenario.

image

Digitalisierung: Die Patienten wären bereit

Das Gesundheitspersonal ebenfalls. Insgesamt sind die Voraussetzungen für den digitalen Wandel des Gesundheitswesens besser als gedacht – sagt eine neue Ökonomen-Studie.

image

Luzerner Kantonsspital lässt Schichten automatisch planen

Das LUKS Luzern führt im Schichtbetrieb eine automatische Dienstplanung ein. Weil das den Aufwand mindert.

image

Felix Platter: Da schaut die KI, was die Patienten essen

Ein «Foodscanner» liefert in Basel automatisiert Daten für die Ernährungsmedizin.

image

Precision Oncology: Neue Zusammenarbeit von Roche und USZ

Es geht um die gemeinsame Nutzung von Daten respektive deren Einsatz im klinischen Alltag.

image
Gastbeitrag von Claudia Witt

Bald kommt Ihr digitaler Zwilling zu Besuch

Es laufen schon viele Tests mit virtuellen Kopien einzelner Organe. Am Ende steht der digitale Zwilling von uns. KI in der Medizin, nächste Stufe: Was gilt es da zu beachten?

Vom gleichen Autor

image

Kantonsspital Glarus verliert GL-Mitglied

Thomas Kühnis, Chef der Finanzen, Informatik und Betriebe, verlässt nach neun Jahren die Geschäftsleitung des Kantonsspitals Glarus.

image

Neue Ärzte-Tarife auf dem Weg zur Genehmigung

Die Tarifpartner beantragen wie geplant die Genehmigung eines Tarifsystems aus ambulanten Pauschalen und Tardoc.

image

Schatten über dem Verkauf des Spitals Flawil

Wurden beim Verkauf des Spitals Flawil die Vertragspartner getäuscht? Mehrere Kantonsparlamentarier verlangen Antworten von der St.Galler Regierung.