Erhöhtes Herzinfarkt-Risiko für junge Menschen mit psychischen Störungen

Eine psychische Erkrankung bei jungen Erwachsenen könnte ein grösseres Risiko für kardiovaskuläre Erkrankungen bedeuten. Dies geht aus Daten von über 6,5 Millionen Menschen hervor.

, 9. Mai 2023 um 05:19
image
Verbindung zwischen psychischer Gesundheit und kardiovaskulären Erkrankungen bereits in jungem Alter. | Freepik
Menschen zwischen 20 und 30 Jahren mit psychischen Störungen haben ein höheres Risiko, einen Herzinfarkt oder einen Schlaganfall zu erleiden. Dies zeigt eine im «European Journal of Preventive Cardiology» veröffentlichte Studie. Analysiert wurden Gesundheitsdaten von über 6,5 Millionen Menschen aus der koreanischen Nationalen Krankenversicherungsdatenbank.
Die Untersuchung konzentrierte sich auf Teilnehmer im Alter von 20 bis 39 Jahren, die sich zwischen 2009 und 2012 Gesundheitsuntersuchungen unterzogen hatten. Bis Dezember 2018 wurden ihre Gesundheitszustände hinsichtlich neu aufgetretener Herzinfarkte und Schlaganfälle überwacht.

Signifikant höheres Risiko für Herzinfarkt

Die Studie ergab: Etwa 13 Prozent der Teilnehmer wurden mit einer psychischen Störung diagnostiziert, darunter Schlaflosigkeit, Angstzustände, Depressionen, somatoforme Störungen, posttraumatische Belastungsstörungen, Substanzmissbrauch, Essstörungen, bipolare Störungen, Schizophrenie oder Persönlichkeitsstörungen.
Besorgniserregend ist, dass junge Erwachsene unter 40 Jahren mit einer psychischen Störung ein um 58 Prozent höheres Risiko für Herzinfarkt und ein um 42 Prozent höheres Risiko für Schlaganfall hatten im Vergleich zu denen ohne eine solche Störung, so die Ergebnisse der Studie weiter.

Frühzeitige Behandlung wichtig

Obwohl der genaue Zusammenhang zwischen psychischer Gesundheit und Herzerkrankungen noch weiter erforscht werden muss, betonen Experten die Bedeutung eines gesunden Lebensstils zur Vorbeugung.
Die Ergebnisse legen aber nahe, dass eine frühzeitige Behandlung von psychischen Störungen und eine Verbesserung der sozialen Verbundenheit bei jungen Menschen wichtige Massnahmen sein könnten, um das Risiko von Herz-Kreislauf-Erkrankungen zu verringern.

    Artikel teilen

    Loading

    Kommentar

    Mehr zum Thema

    image

    USB stoppt Ausschreibung für neues Klinik-Informationssystem

    Ein Jahr nach dem Start brach das Universitätsspital Basel die Beschaffung ab. Warum? Und wie geht es jetzt weiter?

    image

    Neubau der Reha-Klinik Wald verzögert sich

    Anwohner haben Einspruch gegen den geplanten Bau in der Landschaftsschutzzone erhoben. Die Klinikleitung hält am Standort fest.

    image

    Prix Sana 2024 geht an die Peers der Krebsliga

    Nebst den Peers der Krebsliga Schweiz ging die Auszeichnung auch an Cristina De Biasio Marinello, die sich für Menschen einsetzt, die jung an Demenz erkrankt sind.

    image

    Susanne Stallkamp wird neue CEO der NSN Medical

    Zugleich wird sie auch Geschäftsführerin der Limmatklinik. Stallkamp war im September überraschend als CEO der Gesundheitsversorgung Oberengadin zurückgetreten.

    image

    «Fehlermeldungen verpuffen statt etwas zu bewirken»

    Medizinische Fehlermeldungen würden oft nur halbherzig erfasst, Massnahmen kaum umgesetzt: Ein TV-Beitrag meldet Zweifel am CIRS-System an. Von einem «Meldefriedhof» spricht CIRS Gründer Sven Staender.

    image

    Notfallpauschalen: Das Minenfeld der Rückforderungen

    Nach dem Bundesgerichtsurteil zur Notfall-Abrechnung gehen jetzt in der Romandie die Wellen hoch: Ärzte warnen vor Pleiten und Lücken, Politiker planen Vorstösse in Bern.

    Vom gleichen Autor

    image

    Kantonsspital Glarus verliert GL-Mitglied

    Thomas Kühnis, Chef der Finanzen, Informatik und Betriebe, verlässt nach neun Jahren die Geschäftsleitung des Kantonsspitals Glarus.

    image

    Neue Ärzte-Tarife auf dem Weg zur Genehmigung

    Die Tarifpartner beantragen wie geplant die Genehmigung eines Tarifsystems aus ambulanten Pauschalen und Tardoc.

    image

    Schatten über dem Verkauf des Spitals Flawil

    Wurden beim Verkauf des Spitals Flawil die Vertragspartner getäuscht? Mehrere Kantonsparlamentarier verlangen Antworten von der St.Galler Regierung.