Wenn die Spital-Leitung das Patienten-Essen «schrecklich» findet

Eine Woche lang ernährten sich Führungskräfte eines kanadischen Spitals von Krankenhaus-Nahrung. Jetzt ändern sich die Dinge.

, 19. Juli 2016 um 09:20
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Das Spital von Ottawa in der kanadischen Hauptstadt bereitet täglich Mahlzeiten für 1’000 Patienten zu – macht rund eine Million pro Jahr. Doch offenbar mehr schlecht als recht: Seit Jahren beklagen sich Patienten über die miese Qualität.
Jetzt wagten der Direktor sowie einige Spitalleiter einen Selbstversuch. Eine Woche lang assen sie drei Menüs pro Tag, wie die Tageszeitung «Ottawa Citizen» berichtet. Das Resultat: Änderungen seien dringend nötig. Auch sie finden das Essen einfach nur «appaling» – also «schrecklich».

Präsentation und Geschmack verbessern

Für Kevin Peters, Direktor von Food Services, ist klar: «Bis jetzt war das Essen fad, institutionalisiert und nicht das, was Menschen normalerweise essen.»
Neu soll es zeitgemässes Essen und weniger Eintopf-Gerichte geben: Salat am Mittag, Quinoa oder frisch zubereitete Sandwiches. 
Zudem sollen den Patienten die Essenszeiten nicht mehr strikt vorgegeben werden. Sie sollen die Möglichkeit haben flexibler zu essen. 
Sind Sie in der Spitalleitung? Wie schmeckt das Essen bei Ihnen? Versuchen Sie doch einmal, sich eine Woche lang wie Patienten zu ernähren. Vielleicht führt das auch bei Ihnen zu Veränderungen?
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