Universität Zürich: Alzheimer-Forschende gewinnen Preis

Der diesjährige Vontobel-Preis ging unter anderem an Biochemiker des Institutes für Regenerative Medizin.

, 15. September 2016 um 09:00
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Preisträger 2016: Lawrence Rajendran, Hannelore Kempin (Vontobel-Stiftung), Sascha Zuber, Nathan Theill (nicht auf dem Bild: Saoussen Ben Halima) (PD)
Mit je 10'000 Franken kürte der Vontobel-Preis für Alter(n)sforschung auch dieses Jahr drei Arbeiten.
1. Saoussen Ben Halima und Lawrence Rajendran, Biochemiker am Institut für Regenerative Medizin der Universität Zürich (UZH): Die Jury würdigte die zwei Wissenschaftler für ihre Arbeit im Zusammenhang mit der Alzheimer-Erkrankung. 
Sie konnten erstmals zeigen, wie die Funktion von Enzymen ohne negative Nebenwirkungen beeinflusst werden kann. Die Arbeit sei beispielhaft für ihre Kombination verschiedenster Methoden von Molekularmodellierungen über kinetische, biochemische, zellbiologische, molekularbiologische bis hin zu genetischen Studien und Zellexperimenten.
2. Nathan Theill, wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Psychiatrischen Universitätsklinik und an der UZH: Theill zeigte in einer Stichprobe von über 45'000 älteren Personen, dass es mithilfe eines professionellen Pflegeumfelds möglich ist, den Gesundheitszustand in den letzten zwei Lebensjahren zu stabilisieren.
Laut der Jury überzeugte die Arbeit unter anderem in der Ausrichtung ihrer Fragestellung darauf, welche Pflegemassnahmen bis ins hohe Alter und am Lebensende die Lebensqualität aufrechterhalten können.
3. Sascha Zuber, Doktorand des Laboratoire de Vieillissement Cognitif des Psychologischen Instituts der Universität Genf: Zuber zeigt in seiner Forschungsarbeit Folgendes: Aktiviert man bei Personen um 65 Jahre negative Altersstereotype – etwa Vergesslichkeit –, so zeigt sich bei ihnen effektiv eine markant verringerte geistige Leistung. 
Zudem kann Sascha Zuber allerdings auch belegen, dass die Leistung älterer Personen sich gerade nicht von jener jüngerer Personen unterscheidet, sobald diese negativen Vergesslichkeitsstereotype vermieden werden. 
Das Zentrum für Gerontologie der Universität Zürich verleiht jährlich den von der Vontobel-Stiftung dotierten Preis für Alter(n)sforschung der Universität Zürich. Hauptziel des mit insgesamt 30'000 Franken dotierte Preises ist die Förderung der gerontologischen Forschung in der Schweiz, die aus allen Wissenschaftsgebieten mit einem Bezug zum Alter(n) stammen kann. 
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