Ursula von der Leyen darf Doktortitel behalten

Doch in diesem Zusammenhang berichtet die Plattform VroniPlag-Wiki von einem hohen Anteil mangelhafter medizinischer Promotionen.

, 9. März 2016 um 10:00
image
  • ärzte
  • ausbildung
  • forschung
Der Senatsentscheid zur Promotionsüberprüfung von Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen weist handwerkliche Fehler nach, erkennt aber keine Täuschungsabsicht. Der Senat entscheidet, ihren Doktortitel nicht abzuerkennen.
Damit folgt der Senat der Medizinischen Hochschule Hannover der Empfehlung der internen Kommission für gute wissenschaftliche Praxis, die sich mit dem Fall seit September 2015 beschäftigte.

Medizinische Dissertationen von zweifelhafter Qualität

Wie «Medscape Deutschland» dazu berichtete, sei die Überprüfung im Fall von der Leyen kein Einzelfall. Gerhard Dannemann, Jurist an der Berliner Humboldt-Universität und Mitarbeiter in der kollaborativen Plagiatsdokumentation VroniPlag-Wiki bestätigte, dass bei gut 100 medizinischen Disserationen teilweise Plagiatsanteile von über 50 Prozent festgestellt wurden.
Die Ursachen dafür lägen bei den Gruppenarbeiten im Studium, der mangelnden Verinnerlichung des wissenschaftlichen Arbeitens und in der Versicherung in der Arbeit, diese ohne fremde Hilfe geschrieben zu haben, nach eigenen Konventionen – eine selbst gestrickte Praxis und gar «Subkultur».
«Medscape Deutschland»: «Ursula von der Leyen nur „ein Kind ihrer Zeit“? Dissertationen in der Medizin oft von fraglicher Qualität».
Artikel teilen

Loading

Comment

2 x pro Woche
Abonnieren Sie unseren Newsletter.

oder

Mehr zum Thema

image

Kritik an Teilzeitärztinnen – zu Recht?

«Wenn Teilzeit nervt», titelte eine Zeitung. Damit nervte sie ihrerseits viele Ärztinnen – und auch viele Ärzte.

image

Lebenden für tot erklärt: Dem Notarzt droht Strafe

Ein deutscher Notarzt hat einen Mann zu schnell für tot erklärt. Weil dieser zu diesem Zeitpunkt noch lebte, droht dem Arzt eine Strafe.

image

Studie: Kinderärzte sind netter als Chirurgen

US-Forscher untersuchten, wie häufig es bei unterschiedlichen Spezialärzten zu Anzeigen kommt, weil sich diese nicht korrekt verhalten.

image

Je weniger Pflege-Fachleute, desto längere Spitalaufenthalte

Mit Team-Nursing können Spitäler viel Geld sparen. Doch eine US-Studie zeigt, dass die Patienten unter diesem Modell leiden.

image

Zürich sucht eine neue Kantonsärztin

Christiane Maier tritt im November dieses Jahres zurück.

image

USB: Neue chirurgische Leiterin für Transoperationen

Personelle Veränderungen im Bereich «Innovations-Focus Geschlechtervarianz»: Barbara Mijuskovic verlässt das USB, Nadia Menzi übernimmt.

Vom gleichen Autor

image

Katar sucht 4000 Fachpersonen aus der Gesundheitsbranche

Die Gesundheits-Strategie 2022 des Emirats will die medizinische Versorgung massiv abbauen. Der Wüstenstaat will 4000 Fachpersonen aus aller Welt rekrutieren.

image

Swiss Medtech Award: Das sind die drei Finalisten

Drei Unternehmen zeigen den State of the Art: Es geht um präzisere Tumor-Operationen, um Trainingshilfen für Schlaganfall-Patienten – und um Operationen in den Tiefen des Auges.

image

«Beeindruckend hoch»: Jeder dritte Arzt steigt aus

Neue Daten machen es offensichtlich: Die Gesundheitsbranche kann ihr Personal nur schlecht halten. Viele steigen aus. Und die meisten wechseln dann den Beruf und die Branche.