Psychiatrische Dienste Bern schreiben mehr Verlust

Die Universitären Psychiatrischen Dienste Bern (UPD) verzeichneten 2021 im ambulanten sowie im stationären Bereich mehr Patienten. Doch der Verlust betrug 3,3 Millionen Franken mehr als im Vorjahr.

, 6. Mai 2022 um 06:30
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  • kanton bern
  • psychiatrie
  • jahresabschluss 2021
Im Geschäftsjahr 2021 wurden an den rund 30 Standorten der Universitären Psychiatrischen Dienste Bern (UPD) 10,4 Prozent mehr stationäre Patienten behandelt als im Vorjahr. Auch im ambulanten Bereich verzeichneten die UPD mit über 14’000 Fällen ein Wachstum von 13 Prozent. Im tagesklinischen Bereich wurden hingegen 4,4 Prozent weniger Patienten versorgt.
Die UPD schliessen das Geschäftsjahr 2021 mit einem Verlust von rund 3,6 Millionen Franken ab – das sind 3,3 Millionen Franken mehr als im Vorjahr. Der Betriebsertrag konnte um rund 4,3 Prozent gesteigert werden. Die Ebitdar-Marge betrug 2,5 Prozent, rund 3 Prozent mehr als im Vorjahr. 
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Quelle: Geschäftsbericht 2021 UPD.
2021 sei für die UPD ein Jahr mit vielen Herausforderungen gewesen, heisst es im Jahresbericht. Die UPD hätten mit einem Fachkräftemangel und mit Corona-bedingten Personalausfällen gekämpft. Deshalb seien die Mitarbeitenden insbesondere der Bereiche Medizin und Pflege stark gefordert gewesen.
Die UPD-Spitze habe mit substanziellen Lohnerhöhungen reagiert – davon hätten Pflegende, Oberärzte und Kaderärzte profitiert.

Neue forensisch-psychiatrische Tagesklinik

Im Frühjahr 2021 eröffnete die Universitätsklinik für Psy­chiatrie und Psychotherapie (PP) der UPD die Station Saxer, welche die beiden Zentren Suchtpsychiatrie und Psychotherapie umfasst.
Zudem seien die Weichen für die Einrichtung einer forensisch-psychiatrischen Tagesklinik (FTK) mit sechs bis zehn Plätzen im Regionalgefängnis Burgdorf gestellt worden, schreiben die UPD.
Die FTK ist seit 2022 für die mittelfristige Behandlung von psychisch kranken Gefängnisinsassen zuständig, die keine 24-Stunden-Spitalbetreuung, aber eine intensive psychiatri­sche Therapie benötigen.
Geschäftsbericht 2021 Universitäre Psychiatrische Dienste Bern
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