Spitaldirektor stirbt an Coronavirus

Zum ersten Mal ist in China ein Spitalchef der neuen Lungenkrankheit Covid-19 zum Opfer gefallen.

, 18. Februar 2020 um 09:46
image
  • spital
  • coronavirus
In der vom Coronavirus betroffenen chinesischen Stadt Wuhan ist der Direktor des Wuchang Hospitals am Montag gestorben. Dies berichteten am Dienstag zahlreiche Medien, darunter die Nachrichtenagentur «China News».
Liu Zhiming sei in gutem Gesundheitszustand gewesen und hätte selbst nicht erwartet, dass er an der Covid-19-Lungenkrankheit sterben würde, sagte ein Medizinerkollege des Chefarztes gegenüber der Nachrichtenagentur. 

Mehr als 1'700 Ärzte und Pflegende infiziert

Bereits am Freitag war eine 59-jährige Pflegefachfrau desselben Spitals an der Lungenkrankheit gestorben. Im Kampf gegen das Virus haben sich schon mehr als 1 700 medizinische Helfer wie Ärzte und Pflegekräfte angesteckt. Bis Ende vergangener Woche waren mindestens sechs daran gestorben, wie das chinesische Staatssender CCTV berichtet hatte.
Alle Bemühungen zur Rettung der Leben seien vergeblich gewesen, heisst es. Für grosses Aufsehen sorgte vergangene Woche auch der Tod des jungen Augenarztes Li Wenliang, der Anfang des Monats an der Infektion gestorben war. Li hatte als einer der ersten vor dem Virus gewarnt. 

Ärzte tragen Windeln

In Chinas Spitälern herrscht derzeit Ausnahmezustand: «Als Ärzte wollen wir natürlich nicht arbeiten, während wir vielleicht ansteckend sind», sagte einer der betroffenen Ärzte laut Tagesschau des deutschen TV-Senders ARD. Doch es gebe im Moment einfach niemanden, der sie ersetzen könnte.
Erschwerend komme hinzu, dass derzeit zu wenig Schutzanzüge vorhanden seien. So seien Mediziner dazu gezwungen, die gleichen Anzüge mehrmals zu tragen, wodurch wiederum die Ansteckungsgefahr erhöht werde. Die Gesundheitskommission berichtete von zahlreichen Ärzten, die Windeln unter den Anzügen tragen. Dadurch können sie Toilettengänge hinauszögern - und damit die Zeit verlängern, bevor sie die Anzüge erneut wechseln müssen. 

Kein bestätigter Fall in der Schweiz 

Die Zahl der Infektionen mit dem neuen Coronavirus hat weltweit derweil 75'000 überstiegen. Aktuell meldet das Bundesamt für Gesundheit (BAG) zudem 2'100 Tote. Experten vermuten weiterhin eine sehr hohe Dunkelziffer. In der Schweiz sind bislang trotz mehreren Verdachtsfällen keine Ansteckungen mit dem Virus bekannt. 
Artikel teilen

Loading

Comment

Mehr zum Thema

image

Hohe Fluktuation ist ein Qualitätskiller

Wenn Ärzte und Pflegepersonal häufig wechseln, leidet die Patientenversorgung, und die Mortalität steigt: Dies besagt eine Datenanalyse aus 148 britischen Kliniken.

image

Innovative Kinderradiologie am Kantonsspital Baden

Das Kantonsspital Baden setzt in seinem Neubau neue Massstäbe in der patientenfreundlichen Versorgung von Kindern und Jugendlichen. Die Kinderradiologie bietet ein breites Spektrum an diagnostischen und therapeutischen Leistungen und arbeitet eng mit anderen Fachbereichen zusammen.

image

Co-Creation im Gesundheitswesen

Zippsafe revolutioniert mit seinen Produkten das Gesundheitswesen. Ein platzsparendes Spindsystem optimiert Personalumkleiden, während ZippBag und ZippScan den Umgang mit Patienteneigentum verbessern. Erfahren Sie, wie die Produkte durch enge Zusammenarbeit mit Schweizer Spitälern entwickelt wurden.

image

Effiziente Desinfektion: Plastikfrei & nachhaltig

Die Bacillol® 30 Sensitive Green Tissues bieten nachhaltige und effektive Desinfektion. Sie bestehen aus 100% plastikfreien Cellulosetücher und reduzieren CO₂-Emissionen um 25% pro Packung. Mit hoher Reissfestigkeit, grosser Reichweite und Hautverträglichkeit sind sie optimal für Hygiene und Umwelt.

image

Wenn die KI sagt, dass es Zeit ist fürs Hospiz

In einem US-Spital läuft ein heikler Test: Ein Künstliche-Intelligenz-Programm eruiert Patienten für Palliative Care.

image

Nachhaltig: Bacillol® 30 Sensitive Green Tissues

HARTMANN erweitert sein Portfolio um die nachhaltigen Bacillol® 30 Sensitive Green Tissues. Die Tücher werden aus nachwachsenden Rohstoffen gefertigt und vereinen hohe Wirksamkeit, Materialverträglichkeit und Hautfreundlichkeit. Dabei werden Plastikabfall sowie CO₂-Emissionen reduziert.

Vom gleichen Autor

image

Arzthaftung: Bundesgericht weist Millionenklage einer Patientin ab

Bei einer Patientin traten nach einer Darmspiegelung unerwartet schwere Komplikationen auf. Das Bundesgericht stellt nun klar: Die Ärztin aus dem Kanton Aargau kann sich auf die «hypothetische Einwilligung» der Patientin berufen.

image

Studie zeigt geringen Einfluss von Wettbewerb auf chirurgische Ergebnisse

Neue Studie aus den USA wirft Fragen auf: Wettbewerb allein garantiert keine besseren Operationsergebnisse.

image

Warum im Medizinstudium viel Empathie verloren geht

Während der Ausbildung nimmt das Einfühlungsvermögen von angehenden Ärztinnen und Ärzten tendenziell ab: Das besagt eine neue Studie.