Noch ist unklar, wie konkret die Stossrichtung ist. Wie das welsche
Radio RTS erfuhr, hat der Verwaltungsrat aber bereits ein Projektpapier erarbeitet: Danach wird das Hôpital du Jura bernois öffentlich ausgeschrieben und dem Meistbietenden verkauft; bereits sei eine wichtige Bank in die Operation involviert.
Auf der anderen Seite könnte dies auch nur ein Aspekt eines Planspiels sein – während der Verwaltungsrat alle möglichen Szenarien für die Zukunft des Spitals in Moutier auslotet. So
stellte es Verwaltungsratspräsident Anthony Picard dar. Im Hintergrund steht bekanntlich, dass Moutier nach einer Volksabstimmung im Juni vom Kanton Bern zum Kanton Jura wechseln wird; und dass Bern andererseits die Besitzerin des Spital-AG ist.
Die Preisfrage
Der Berner Gesundheitsdirektor Pierre-Alain Schnegg – in dieser Funktion also der oberste Chef des Spitals – äusserte sich nicht zu den Informationen: Auf RTS sagte er lediglich, dass sich Bern sicherlich nicht widersetzen werde, falls der Kanton Jura das Spital übernehmen wolle.
«Ich verstehe nicht, weshalb der Verwaltungsrat mandatiert wurde, das Spital zu verkaufen, während er doch hätte mandatiert werden sollen, mit dem Kanton Jura Kontakt aufzunehmen», kommentierte Pierre Sauvain, SP-Grossrat und Stadtrat von Moutier.
Eine Erklärung drängt sich schon auf: Es könnte darum gehen, den Nachbarkanton ein bisschen unter Druck zu setzen – und wirklich den besten Preis für das Spital herauszuschlagen. Erwähnt sei, dass Swiss Medical Network bereits in Moutier engagiert ist: Gemeinsam mit dem Hôpital du Jura bernoit betreibt die Privatklinik-Kette ein Radiologie-Institut.