Zürcher Sparübung: Spital Limmattal erstaunt

Der Chef des Regionalspitals hat wenig Verständnis für die Abschöpfungs-Ideen der Kantonsregierung.

, 15. April 2016 um 12:15
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Die tiefen Fallpauschalen im Kanton Zürich fordern Spitäler ohnehin schon heraus. So auch das Spital Limmattal, wo der Betrieb bei den allgemeinversicherten Patienten nicht kostendeckend arbeitet. Dies sagt Spitaldirektor Thomas Brack in der «Limmattaler Zeitung».
Nun will die Zürcher Regierung im Rahmen ihres am Mittwoch bekanntgegebenen Sparpakets auch noch Abgaben auf zusatzversicherte Patienten erheben: 35 Millionen Franken pro Jahr sollen so abgeschöpft werden. 
Im Spital Limmattal könnte diese Zangenbewegung zu empfindlichen Mindereinnahmen führen. Thomas Brack kommentiert: «Diese Erträge tragen auch im Spital Limmattal massgeblich zum Erfolg bei. Sie gleichen die Verluste im allgemeinversicherten Bereich aus.»

Spitalleitung hat sich proaktiv ausgerichtet

Die wirtschaftlichen Überlegungen des Kantons führen auch zu einer angestrebten Bevorzugung der ambulanten statt stationären Behandlung bei gewissen Eingriffen. Für das Spital Limmattal sei dieser Entscheid nur schon aufgrund vieler medizinischer und psychosozialer Faktoren nicht einfach machbar.
Noch im März meldete das «Limmi» ein operatives Betriebsergebnis von 21,4 Millionen Franken (EBITDA) und einen Gewinn von 11,3 Millionen Franken. In Kombination mit der mittelfristig konservativen Planung für das Budget 2016 und dem bereits umgesetzten Streben, kostengünstige Leistungen zu erbringen, ist Thomas Brack für die Zukunft positiv gestimmt.


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