Spital Laufen wird wohl geschlossen

Eine Schliessung des Spitals Laufens wird immer wahrscheinlicher. Die Regierung will am Spital festhalten, wäre aber mit einem Neubau einverstanden.

, 10. Juli 2019 um 05:26
image
  • spital laufen
  • spital
  • politik
Die Verantwortlichen des Kantonsspitals Baselland (KSBL) möchten künftig ihre Spitäler in Liestal und im Bruderholz aufrechterhalten. Den Standort in Laufen hingegen würden sie am liebsten schliessen.  Nach der gescheiterten Fusion des KSBL mit dem Basler Universitätsspital ist das die derzeit wahrscheinlichste Lösung für die Zukunft, wie die «Basellandschaftliche Zeitung» berichtete.
Es gibt zwar drei weitere Varianten, nämlich einen Neubau und die Schliessung aller bisherigen Standorte, die Beibehaltung der drei Standorte Bruderholz, Liestal und Laufen mit einem Leistungsabbau sowie Liestal als einzigen Standort. Doch die erste Variante, die Schliessung des Spitals Laufen, wäre jene Lösung mit dem geringsten Risiko. Als Ersatz für das Spital wäre nur noch eine ambulante Anlaufstelle vorgesehen.

Vor der Abstimmung sah es noch anders aus

Trotz der drohenden Schliessung hält die Laufener Regierung allerdings an den Vereinbarungen fest, die vor der Abstimmung über die Spitalfusion ausgehandelt worden sind. In diesen Vereinbarungen ist nicht nur ein Ärztezentrum vorgesehen, sondern auch ein stationäres Angebot.
Das einzige Zugeständnis, das die Laufener nun machen wollen: Der Standort des Spitals könnte an einen zentraleren Ort verlegt werden, etwa in die Nähe des Bahnhofs. Der Laufner CVP-Landrat Marc Scherrer räumt gegenüber der «Basellandschaftliche Zeitung» ein, dass das Spital Laufen nicht ideal gelegen sei. Ein Umzug könnte vor allem für ältere Personen von Vorteil sein. Er und seine Laufentaler Landratskollegen seien bereit, über das Gebäude, in dem die Leistungen angeboten werden, mit dem Kanton zu diskutieren.

Nachteil von Laufen: Nur kleines Einzugsgebiet

Nicht diskutieren will die Regierung aber über den Fortbestand des Angebots. Das Spital Laufen hat zwar nur ein sehr kleines Einzugsgebiet mit rund 20'000 Einwohnern. Doch gegen die Schliessung des Spitals zeigte die Region schon früher starken Widerstand.
Die betroffenen Gemeinden verwiesen dabei auch auf den Laufentalvertrag. Dieser regelte 1989 den Kantonsübertritt des zuvor bernischen Laufentals, der 1994 erfolgte. Im Vertrag stand folgendes: «Das Spital Laufen mit Aktiven und Passiven, eingeschlossen die geschützte Operationsstelle; zweckgebundene Vermögen bleiben erhalten.»

Aus regionalpolitischen Gründen bisher überlebt

Schon früher entschied der Regierungsrat deshalb, das Spital in Laufen aus regionalpolitischen Gründen zu erhalten. Ob dieser Vertrag das Spital Laufen auch in Zukunft vor der Schliessung bewahrt, ist allerdings angesichts der desolaten Finanzlage des KSBL sehr unsicher.

Artikel teilen

Loading

Comment

2 x pro Woche
Abonnieren Sie unseren Newsletter.

oder

Mehr zum Thema

image

USZ macht Verlust von 49 Millionen Franken

Verantwortlich dafür sind unter anderem inflations- und lohnbedingte Kosten. Zudem mussten Betten gesperrt werden.

image

Auch das KSW schreibt tiefrote Zahlen

Hier betrug das Minus im vergangenen Jahr 49,5 Millionen Franken.

image

...und auch das Stadtspital Zürich reiht sich ein

Es verzeichnet einen Verlust von 39 Millionen Franken.

image

Efas: Das Referendum ist am Ziel

Das Volk wird voraussichtlich im September über die neue Gesundheits-Finanzierung abstimmen.

image

Kantonsspital Olten: Neuer Chefarzt Adipositaschirurgie

Urs Pfefferkorn übernimmt gleichzeitig die Führung des Departements Operative Medizin.

image

SVAR: Rötere Zahlen auch in Ausserrhoden

Der Einsatz von mehr Fremdpersonal war offenbar ein wichtiger Faktor, der auf die Rentabilität drückte.

Vom gleichen Autor

image

SVAR: Neu kann der Rettungsdienst innert zwei Minuten ausrücken

Vom neuen Standort in Hundwil ist das Appenzeller Rettungsteam fünf Prozent schneller vor Ort als früher von Herisau.

image

Kantonsspital Glarus ermuntert Patienten zu 900 Schritten

Von der Physiotherapie «verschrieben»: In Glarus sollen Patienten mindestens 500 Meter pro Tag zurücklegen.

image

Notfall des See-Spitals war stark ausgelastet

Die Schliessung des Spitals in Kilchberg zeigt Wirkung: Nun hat das Spital in Horgen mehr Patienten, macht aber doch ein Defizit.