Spital Heiden: «Notfalldienst und Geburtshilfe ans Kantonsspital auslagern»

Der ehemalige Chefarzt Gynäkologie und Geburtshilfe am Regionalspital schlägt Massnahmen vor, die das Kleinspital vor der Schliessung bewahren sollen.

, 4. Juli 2016 um 09:50
image
  • spitalverbund appenzell ausserrhoden
  • spital
Der Spitalverbund Ausserrhoden, zu dem das Spital Heiden gehört, ist wegen eines Millionendefizits in den Schlagzeilen. «Wenn jetzt nichts unternommen wird, kann das Spital Heiden längerfristig nicht rentabel weitergeführt werden». Dies sagt Harold Seiler der «Ostschweiz am Sonntag» beziehungsweise dem «St. Galler Tagblatt» (kostenpflichtig).
Der ehemalige Chefarzt Gynäkologie in Heiden stellt Vorschläge zur Diskussion, die das Kleinspital erhalten und Probleme entschärfen sollen:

  • Umwandlung des Spitals in eine Medizinische Klinik mit Akut-Geriatrie (Altersmedizin),
  • Einrichtung einer «Permanence» (24-Stunden-Notfalldienst) für ambulante Fälle,
  • Weiterführung des Rettungsdienstes,
  • Verzicht auf operative Eingriffe, die stattdessen von der Hirslanden Klinik am Rosenberg übernommen werden sollen und die
  • Auslagerung des Notfalldienstes für stationäre Fälle sowie der Geburtshilfe ins Kantonsspital St. Gallen.

Überkapazität im Vorderland

Harold Seiler hat ein Grundlagenpapier erarbeitet, das die Herausforderungen im Appenzeller Vorderland auflistet: Mit dem Spital Heiden und der Hirslanden Klinik am Rosenberg leide die Region an einer Überkapazität für stationäre Behandlungen, so ein Fazit.
Harold Seiler war fast drei Jahrzehnte im Spital Heiden tätig und machte die Gebärabteilung des Spitals zum heutigen Flaggschiff. Er ist überzeugt, dass nur mit Kooperationen eine bezahlbare Gesundheitsversorgung im Appenzeller Vorderland sichergestellt werden kann.
Artikel teilen

Loading

Comment

2 x pro Woche
Abonnieren Sie unseren Newsletter.

oder

Mehr zum Thema

image
Der KI-Ticker

Wo Künstliche Intelligenz das Gesundheitswesen verändert

KI am Kantonsspital Baden ++ Jüngere Ärzte sind skeptischer als ältere ++ Durchbruch in der Sepsis-Erkennung ++ Neuer Rollstuhl ++ KI in der Anamnese ++

image

Schaffhausen: Minus 9,7 Millionen

Auch die Spitäler Schaffhausen schreiben rote Zahlen, vorab wegen ausserordentlicher Abschreibungen.

image

Kantonsspital St. Gallen hat neuen Finanzchef

Bülach, Aarau und jetzt das Kantonsspital St. Gallen. Das sind die Stationen von Martin Banaszak.

image

Oberengadin: Kredit ist «überlebenswichtig»

Die Trägergemeinden des Spitals Samedan sind sich einig: Das Oberengadin braucht eine «qualitativ hochstehende Gesundheitsversorgung».

image

Basel: Adullam-Stiftung engagiert Jörg Leuppi

Der CMO des Kantonsspitals Baselland wird Stiftungsrat bei der Organisation für Altersmedizin.

image

USZ macht Verlust von 49 Millionen Franken

Verantwortlich dafür sind unter anderem inflations- und lohnbedingte Kosten. Zudem mussten Betten gesperrt werden.

Vom gleichen Autor

image

Arzthaftung: Bundesgericht weist Millionenklage einer Patientin ab

Bei einer Patientin traten nach einer Darmspiegelung unerwartet schwere Komplikationen auf. Das Bundesgericht stellt nun klar: Die Ärztin aus dem Kanton Aargau kann sich auf die «hypothetische Einwilligung» der Patientin berufen.

image

Studie zeigt geringen Einfluss von Wettbewerb auf chirurgische Ergebnisse

Neue Studie aus den USA wirft Fragen auf: Wettbewerb allein garantiert keine besseren Operationsergebnisse.

image

Warum im Medizinstudium viel Empathie verloren geht

Während der Ausbildung nimmt das Einfühlungsvermögen von angehenden Ärztinnen und Ärzten tendenziell ab: Das besagt eine neue Studie.