Luzerner Kantonsspital: So sieht das Sparpaket aus

Drohendes Defizit: Das Luzerner Kantonsspital (Luks) muss im nächsten Jahr 20 Millionen Franken einsparen. Dies hat Auswirkungen auf den Stellenplan.

, 20. Dezember 2018 um 09:00
image
  • luzerner kantonsspital
  • spital
Das Luzerner Kantonsspital erwartet für das nächste Jahr ein massiv schlechteres Ergebnis. Um ein Defizit von 20 Millionen Franken abzuwenden, hat die Spitalleitung mehrere Sparmassnahmen ergriffen. Dies geht aus einem internen Dokument hervor, das der «Luzerner Zeitung» vorliegt. 
Der drohende Verlust von 20 Millionen Franken begründet das Spital unter anderem mit grossen Investitionen, geringeren Patientenzahlen im stationären Bereich und weniger Einnahmen aus ambulanten Eingriffen. Die Senkung des Tarmed-Tarifs sei vergleichbar mit dem Frankenschock, sagte Hansjörg Schmid der Zeitung. Schmid ist Stellvertreter von CEO Benno Fuchs. Dieser ist wie vermeldet derzeit krankgeschrieben.
Folgende Sparmassnahmen plant das Luzerner Kantonsspital:
  • Bis Ende Juni werden keine neuen Stellen geschaffen. Bereits bewilligte Stellen sind nicht betroffen. Ende 2017 zählte das Luks 6'934 Mitarbeiter.
  • Wird eine bestehende Stelle frei, entscheiden die jeweiligen Departementsleiter und die Leiter Stäbe darüber, ob diese wieder besetzt wird.
  • Die Spitalleitung prüft mit den Departementsleitern, auf welche vorgesehenen Beschaffungen und Investitionen 2019 «zumindest vorübergehend» verzichtet werden kann.
  • Eine Taskforce prüft weitere Massnahmen «zur Steigerung der Effizienz und Erkennung von Potenzialen».

Für 2018 noch ein Gewinn

Auf Grund der Sparmassnahmen mit dem Titel «erste Massnahmen zur Ergebnisverbesserung» rechnet das Luzerner Kantonsspital für 2019 mit einer schwarzen Null, wie Schmid gegenüber der «Luzerner Zeitung» weiter sagte. Im Sommer dieses Jahres hatte sich noch ein Minus von rund 20 Millionen Franken abgezeichnet.
In den vergangenen Jahren hatte das Luks noch Millionen-Gewinne eingefahren. Hatte das Spital 2014 einen Gewinn von 52,5 Millionen Franken erzielt, lag dieser 2017 noch bei 10,2 Millionen Franken. Für 2018 rechnet das Kantonsspital mit einem «positiven Ergebnis»
Artikel teilen

Loading

Comment

2 x pro Woche
Abonnieren Sie unseren Newsletter.

oder

Mehr zum Thema

image

Knall beim Kantonsspital Winterthur

Gleich zwei Schlüsselfiguren verlassen das KSW per Frühling 2024: CEO Hansjörg Lehmann und Chief Nursing Officer (CNO) Susanna Oechslin gehen.

image

Ab morgen gilt das neue Datenschutzgesetz!

Am 1. September 2023 tritt das revidierte Datenschutzgesetz in Kraft. Was dieses für Arztpraxen und Spitäler bedeutet, erklärt der Anwalt und Datenschutzexperte David Vasella im Interview.

image

Diese fünf Behandlungen sollten sich Spitäler sparen

Keine vorbeugenden Antibiotika und keine Schlafmittel-Rezepte für zuhause: Das sind zwei von fünf neuen Empfehlungen für Spital-Ärzte.

image

Unispital Zürich: Das ist die neue Klinikdirektorin der Nephrologie

Britta George wechselt vom Universitätsklinikum Münster zum Universitätsspital Zürich (USZ).

image

Neue Chefärztin für die Klinik Susenberg

Chefärztinnenwechsel in der Privatklinik Susenberg: Anna Georgi wird Chefärztin der Klinik und übernimmt noch eine weitere Funktion.

image

Sofortige Erweiterung von Herzkranzgefässen nach Infarkt bietet klare Vorteile

Die Ergebnisse einer neuen Studie des Universitätsspitals Zürich könnten nicht nur die klinische Praxis beeinflussen, sondern auch volkswirtschaftliche Auswirkungen haben.

Vom gleichen Autor

image

Studie zeigt geringen Einfluss von Wettbewerb auf chirurgische Ergebnisse

Neue Studie aus den USA wirft Fragen auf: Wettbewerb allein garantiert keine besseren Operationsergebnisse.

image

Warum Medizinstudierende im Studium ihre Empathie verlieren

Im Laufe eines Studiums nimmt offenbar das Einfühlungsvermögen von angehenden Ärztinnen und Ärzten ab. Dies zeigt eine neue Studie.

image

Berner Arzt hat Aufklärungspflicht doch nicht verletzt

Im Fall einer Nasen-OP mit Komplikationen verneint das Bundesgericht eine Pflichtverletzung eines Berner HNO-Arztes. Die Vorinstanzen haben noch anders entschieden.