Basel: Mediziner verleihen Roger Federer Ehrendoktor

Dekan Thomas Gasser von der medizinischen Fakultät der Uni Basel würdigt Tennis-Star Roger Federer. Und zwar mit einer Ehrenpromotion in Medizin. Warum das?

, 27. November 2017 um 08:54
image
  • universität basel
  • forschung
Roger Federer ist jetzt Ehrendoktor der Universität Basel. Die medizinische Fakultät verleiht dem Tennisprofi den Titel «honoris causa». Der 36-Jährige wird für seine Vorbildfunktion als Sportler geehrt, wie die Uni mitteilt. 
Federer animiere viele Menschen weltweit zu mehr Bewegung und leiste so einen wichtigen Beitrag zur Gesundheitsförderung. Erwähnt wird zudem sein stets faires und vorbildliches Auftreten sowie sein Engagement für Kinder in Afrika.

«Dr. h. c. Schulabbrecher»?

Die Ehre sorgt aber nicht nur für grossen Applaus, sondern auch für einige Kritik. In den sozialen Medien gibt es bissige Kommentare: «fantasielos», «nur peinlich» oder «Realitätsverlust». Die «bz Basel» nennt Federer «Dr. h. c. Schulabbrecher».
«Der Ehrendoktortitel für Roger Federer scheint mir spontan ein populistischer Entscheid zu sein», sagt etwa Ueli Mäder zur bz. «So kommt eine gewisse Beliebigkeit in den Dies Academicus, und die Universität riskiert, an wirklichem Respekt zu verlieren», so der frühere Soziologieprofessor.

Dr. Federer: «Wie ein Grand-Slam-Sieg»

Roger Federer nahm an der Zeremonie nicht teil; er liess sich durch seine Schwester Diana vertreten. In einer Grussbotschaft bedankte sich der Tennisprofi für die Auszeichnung: Er freue sich über den Ehrendoktortitel «wie über einen Grand-Slam-Sieg».
Artikel teilen

Loading

Comment

2 x pro Woche
Abonnieren Sie unseren Newsletter.

oder

Mehr zum Thema

image

Epilepsie: Neue Folsäure-Empfehlung für Schwangere soll Krebsrisiko senken

Die Schweizerische Epilepsie-Liga empfiehlt, die tägliche Folsäure-Dosis von bisher vier bis fünf auf ein bis drei Milligramm zu reduzieren.

image

Brustkrebs-Screening im Alter birgt Risiko von Überdiagnosen

Eine Studie der Yale Medical School zeigt: Bei Frauen ab 70 Jahren, die eine Mammographien erhielten, wurden häufiger gesundheitlich unbedenkliche Tumore diagnostiziert als bei Frauen, die nicht an der Früherkennung teilnahmen.

image

Aargau will Med- und Health-Tech auf neues Niveau heben

Mit einem Projekt setzen das Kantonsspital Baden, die Stadt Baden und der Kanton Aargau neue Impulse für Innovationen in Medizin und Gesundheitstechnologie.

image

Seltene Krankheiten: «Oft spürt die Mutter, dass etwas nicht in Ordnung ist»

Werden wir dereinst das gesamte Genom des Neugeborenen routinemässig auf Krankheiten untersuchen? In manchen Ländern werde dies bereits getestet, sagt Stoffwechselspezialist Matthias Baumgartner.

image

ETH bekämpft Blasenentzündungen mit Hilfe von Viren

Forschende der ETH Zürich entwickeln neuartige Phagentherapie gegen Antibiotika-Resistenzen bei Blasenentzündungen.

image

App verwandelt Smartphones in genaue Fiebermesser

Eine neue App liefert präzise Temperaturmessungen ohne zusätzliche Hardware. Die App nutzt versteckte Sensoren.

Vom gleichen Autor

image

Arzthaftung: Bundesgericht weist Millionenklage einer Patientin ab

Bei einer Patientin traten nach einer Darmspiegelung unerwartet schwere Komplikationen auf. Das Bundesgericht stellt nun klar: Die Ärztin aus dem Kanton Aargau kann sich auf die «hypothetische Einwilligung» der Patientin berufen.

image

Studie zeigt geringen Einfluss von Wettbewerb auf chirurgische Ergebnisse

Neue Studie aus den USA wirft Fragen auf: Wettbewerb allein garantiert keine besseren Operationsergebnisse.

image

Warum im Medizinstudium viel Empathie verloren geht

Während der Ausbildung nimmt das Einfühlungsvermögen von angehenden Ärztinnen und Ärzten tendenziell ab: Das besagt eine neue Studie.