Dieser Roboter operiert bis zu 50 Mal schneller

Gerade mal 150 Sekunden statt zwei Stunden benötigt ein neuer computergesteuerter Roboterbohrer für ein bestimmtes Verfahren in der Schädelchirurgie.

, 8. Mai 2017 um 14:00
image
  • trends
  • chirurgie
  • roboter
  • neurochirurgie
Forscher der Universität Utah haben eine neue automatische Bohrmaschine für die Neurochirurgie entwickelt. Diese soll die OP-Zeit drastisch verkürzen – und zugleich auch die Infektionsrate, die Fehlerquote und die Kosten verringern.
Bislang benötigen Neurochirurgen für komplizierte Schädelöffnungen Handbohrer als Standardverfahren. Dauer: zwei Stunden. Die automatisierte Bohrmaschine schafft diese Prozedur nun in 2,5 Minuten.

Schaltet automatisch ab

Das Gerät stützt sich dabei auf CT-Scans, um die optimale Schneidbahn schnell, sauber und sicher zu programmieren.
Der Bohrer hat eingebaute Schutzvorrichtungen: Zum Beispiel kann er erkennen, ob er zu nah an einem Gesichtsnerv ist. Dann schaltet er automatisch ab.

Bald auf dem Markt

Der Roboter wurde bereits erfolgreich an Leichenschädeln und an Plastikblöcken getestet. Er soll auch für andere Bereiche eingesetzt werden – beispielsweise in der Wirbelsäulen- und Hüftchirurgie.
Das Team arbeitet jetzt daran, den Bohrer zu vermarkten. Die Entwickler schätzen, dass es in ein bis zwei Jahren auf den Markt kommen wird. Das Gerät soll voraussichtlich 100’000 Dollar oder weniger kosten.
Mehr/Quellen:


Artikel teilen

Loading

Comment

2 x pro Woche
Abonnieren Sie unseren Newsletter.

oder

Mehr zum Thema

image

Die Menschen fühlen sich so gesund wie vor Corona

Die Covid-Turbulenzen konnten der gesundheitlichen Selbstsicherheit von Herrn und Frau Schweizer wenig anhaben: Dies besagen neue Daten.

image

Immer mehr Pillen – und immer mehr Komplementär-Medizin

Der Gebrauch von Schmerzmitteln hat sich in den letzten drei Jahrzehnten verdoppelt. Der Gebrauch von Physiotherapie ebenfalls. Und so weiter.

image

Erste Transplantation mit«DaVinci-Xi-System» am Kantonsspital St. Gallen

Erstmals wurde am KSSG die Niere eines Lebendspenders mit Hilfe chirurgischer Robotik entnommen.

image

Effizienz durch digitale Prozesse

Schwarzwald-Baar Klinikum meistert Hürden der Anbindung von HYDMedia an das LE-Portal

image

Knieprothetik: KSBL setzt auf J&J Robotertechnik

Damit kann eine noch höhere Präzision erreicht werden.

image

Diese klinischen Studien könnten 2024 den Durchbruch schaffen

Neue Impfungen, eine Stammzelltherapie, ein vielfältiger Einsatz von Künstlicher Intelligenz: All das könnte sich demnächst durchsetzen.

Vom gleichen Autor

image

Arzthaftung: Bundesgericht weist Millionenklage einer Patientin ab

Bei einer Patientin traten nach einer Darmspiegelung unerwartet schwere Komplikationen auf. Das Bundesgericht stellt nun klar: Die Ärztin aus dem Kanton Aargau kann sich auf die «hypothetische Einwilligung» der Patientin berufen.

image

Studie zeigt geringen Einfluss von Wettbewerb auf chirurgische Ergebnisse

Neue Studie aus den USA wirft Fragen auf: Wettbewerb allein garantiert keine besseren Operationsergebnisse.

image

Warum im Medizinstudium viel Empathie verloren geht

Während der Ausbildung nimmt das Einfühlungsvermögen von angehenden Ärztinnen und Ärzten tendenziell ab: Das besagt eine neue Studie.