Robert-Bing-Preis geht an Mediziner aus Zürich und Genf

Caroline Pot und Sebastian Jessberger gewinnen den Robert-Bing-Preis für junge Forschende in Neurowissenschaften.

, 7. Juni 2016 um 09:23
image
Die Schweizerische Akademie der Medizinischen Wissenschaften (SAMW) vergibt alle zwei Jahre den Robert-Bing-Preis für herausragende Leistungen im Bereich der Neurologischen Wissenschaften. 
Dieses Jahr geht der Preis in der Höhe von 60'000 Franken zu gleichen Teilen an MS-Forscherin Caroline Pot vom Universitätsspital Lausanne (CHUV) und an den Hirnforscher Sebastian Jessberger von der Universität Zürich.
  • image

    Caroline Pot

    Department of Clinical Neurosciences CHUV

    Als Neurologin und klinische Forscherin widmet sich Caroline Pot Studien im Bereich der Multiplen Sklerose. Seit 2015 ist sie SNF-Förderungsprofessorin am Centre Hospitalier Universitaire Vaudois (CHUV) und leitet ein Forschungsteam, das sich mit der Rolle der Cholesterin-Metabolite und deren Interaktionen mit der Darmflora und -immunität bei der Entwicklung von Multipler Sklerose beschäftigt. Caroline Pot studierte Medizin an der Universität Genf und absolvierte ihre Ausbildung als Neurologin am Universitätsspital Genf (HUG). Parallel zu ihrer klinischen Tätigkeit promovierte sie an der Universität Zürich und arbeitete anschliessend als Postdoc an der Universität Harvard in Boston. Seit ihrer Rückkehr in die Schweiz arbeitet sie als Klinikerin und als Forscherin in Genf.

  • image

    Sebastian Jessberger

    Brain Research Institute, University of Zurich

    Sebastian Jessberger ist Professor für Neurowissenschaften und geschäftsführender Direktor des Instituts für Hirnforschung (HiFo) der Universität Zürich. Für seine Forschungsarbeit auf dem Gebiet der adulten Neurogenese erhielt er 2015 einen Consolidator Grant des Schweizerischen Nationalfonds (SNF) und 2016 einen Consolidator Grant des European Research Council (ERC). Sebastian Jessberger studierte in Hamburg Medizin und promovierte dort am Zentrum für Molekulare Neurowissenschaften. 2002 begann er seine Facharztausbildung in der Klinik für Neurologie der Charité und am Max Delbrück Centrum in Berlin. Als Postdoc (2004-2007) im Labor von Fred H. Gage arbeitete er weiterhin im Feld der neuralen Stammzellbiologie und lebenslangen Neubildung von Nervenzellen. 2007 bis 2012 war er Assistenzprofessor am Institut für Zellbiologie der ETH Zürich, bevor er 2012 an das HiFo wechselte.

Das Preisgeld stammt aus dem Vermächtnis des Basler Neurologen Robert Bing (1878 –1956). Gemäss Testamentbestimmungen werden mit dem Robert-Bing-Preis hervorragende Arbeiten im Bereich der Erkennung, Behandlung und Heilung von Nervenkrankheiten honoriert. Als Preisträger kommen jüngere (bis 45jährige) Forscher in Frage, in erster Linie solche schweizerischer Nationalität.
Artikel teilen

Loading

Comment

2 x pro Woche
Abonnieren Sie unseren Newsletter.

oder

Mehr zum Thema

image

Die steigende Lebenserwartung hat ihren Preis

Eine neue Studie verdeutlicht den erhöhten medizinischen Pflegebedarf vieler alter Menschen vor ihrem Tod. Es ist die erste Studie mit Aussagekraft für die gesamte Bevölkerung.

image

Was Ärzte und das Pflegepersonal von Spitalclowns lernen können

Clowns in Spitälern muntern vor allem die kleinsten Patienten in Spitälern auf. Aber auch das Gesundheitspersonal kann Fähigkeiten von Clowns in ihrer Arbeit am Spitalbett einsetzen.

image

Studie: Fast jede Pflegeperson erlebt sexuelle Belästigung

Laut einer aktuellen Studie erlebt 95,6 Prozent des Pflegepersonals sexuelle Belästigung. Mehr als zwei Drittel der Befragten waren körperlichen Übergriffen ausgesetzt.

image

Blasenkrebs: Dank künstlichen Mini-Tumoren soll die Therapie verbessert werden

Berner Forschenden ist es gelungen, künstliche Mini-Blasentumore zu züchten, an denen sich Medikamente besser testen lassen. Damit sollen die personalisierten Therapien verbessert werden.

image

Neue Ausbildung will Patienten besser einbinden

Patienten als Experten: Ein Ausbildungsprogramm in der Schweiz soll Patienten auf aktive Mitwirkung in medizinischer Forschung vorbereiten.

image

ETH-Forscher entwickeln Ohrstöpsel, der Schlaganfall-Patienten helfen soll

Der smarte Knopf im Ohr von Paulius Viskaitis und Dane Donegan soll dabei unterstützen, nach einem Schlaganfall Bewegungen schneller wieder zu erlernen. Dadurch wird eine OP unnötig.

Vom gleichen Autor

image

Warum Medizinstudierende im Studium ihre Empathie verlieren

Im Laufe eines Studiums nimmt offenbar das Einfühlungsvermögen von angehenden Ärztinnen und Ärzten ab. Dies zeigt eine neue Studie.

image

Berner Arzt hat Aufklärungspflicht doch nicht verletzt

Im Fall einer Nasen-OP mit Komplikationen verneint das Bundesgericht eine Pflichtverletzung eines Berner HNO-Arztes. Die Vorinstanzen haben noch anders entschieden.

image

Warum hunderte Pflegekräfte derzeit «Rücktrittsschreiben» verfassen

Eigentlich möchten viele Pflegefachpersonen ihrem Beruf gar nicht den Rücken kehren. Doch das System zwingt sie dazu, wie eine aktuelle Kampagne in den USA exemplarisch zeigt.