Psychiatrie: Drei grosse Schweizer Akteure spannen zusammen

In der Schweiz kommt es zu einer neuen und grossen überregionalen psychiatrischen Versorgungsstruktur – unter der Leitung des Psychiatriezentrums Münsingen (PZM).

, 10. Januar 2019 um 11:00
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Das PZM Psychiatriezentrum Münsingen, das Spital STS und das Spitalzentrum Biel (SZB) wollen im Kanton Bern eine integrierte und patientenzentrierte psychiatrische Versorgung mit überregionalem Charakter aufbauen. Die Neugestaltung wird im Rahmen eines Projektes der drei Partner unter der Leitung des PZM vorbereitet, wie aus einer gemeinsamen Mitteilung hervorgeht. 
«Dank koordinierten Behandlungspfaden, der Bündelung von Aufgaben und einer integrierten Organisation können die Patientenpfade optimiert und den ökonomisch angespannten Rahmenbedingungen in der Psychiatrie begegnet werden», steht im Communiqué. Die Verwaltungsräte der drei Partner haben im Dezember 2018 eine entsprechende Absichtserklärung unterzeichnet.

Spital Biel und PZM planen einen Notfalldienst

So sollen etwa die psychiatrischen Bedürfnisse der Akutspitäler der Spital STS zukünftig durch die PZM vor Ort in Thun respektive Zweisimmen erbracht werden. Und zwar mit dem heutigen Personal der Psychiatrischen Dienste der Spital STS. Die angestrebte Umsetzung der Integration der Psychiatrischen Dienste der Spital STS in die PZM soll per Januar 2020 erfolgen.
Zudem wollen das Spitalzentrum Biel und die PZM ein psychiatrischer Notfalldienst sowie der Konsiliar- und Liaisondienste für das Akutspital aufbauen, heisst es weiter. In zwei Teilprojekten werden den unterschiedlichen Ausgangslagen in den Versorgungsgebieten der Spital STS und der Spitalzentrum Biel Rechnung getragen.

Projekt mit Vorbildcharakter

Die Ergebnisse aus diesem Teilprojekt sollen nicht zuletzt auch Wege aufzeigen, wie die überregionale psychiatrische Versorgung auch für andere Kantonsteile, vor allem die Region Biel-Seeland, funktionieren könnte, heisst es. 
Auch die Hôpital du Jura Bernois SA (HJB SA) werde gemeinsam mit den genannten Institutionen ebenfalls stark zur Entwicklung der Psychiatrie beitragen. Auch um den Bedürfnissen der frankophonen Patientinnen und Patienten gerecht zu werden, sei die HJB SA, Pôle Santé mentale, Partner des Projektes.
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