Mehrere Spitäler haben Kameras in Behandlungszimmern

So macht neben dem Kantonsspital St. Gallen auch das Zürcher Kinderspital während Behandlungen Aufnahmen.

, 11. Mai 2016 um 09:34
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Eine Patientin wehrt sich gegen Videokameras im Behandlungszimmer der Notfallaufnahme im Kantonsspital St. Gallen: Wie «20 Minuten» gestern meldete, hat sie den Datenschutz eingeschaltet – und dieser hat das Gespräch mit dem KSSG aufgenommen. Laut der kantonalen Datenschutzbeauftragten müsse die Verhältnismässigkeit solcher Aufnahmen von Fall zu Fall geprüft werden.
«20 Minuten» blieb derweil am Thema dran und meldet heute, dass auch das Kinderspital Zürich Kameras in Behandlungsräumen betreibt. Die Aufnahmen nach 48 Stunden gelöscht, so Kispi-Sprecherin Manuela Frey. «Ansehen können sie die Ärzte etwa, wenn sie den Ablauf einer Behandlung rekonstruieren wollen.» 

«Möglichkeit, das zu verweigern»

Auch in der Kinder- und Jugendmedizin des Kantonsspitals Winterthur sind Kameras in den Behandlungsräumen der Notaufnahme installiert – allerdings sind sie nicht in Betrieb. Laut KSW-Sprecher André Haas wurden sie vor zwei Jahren beim Umbau der Notaufnahmvorsorglich angebracht. Denkbar sei, dass die Aufnahmen dereinst beispielsweise zu Schulungszwecken dienen könnten.
«20 Minuten» (Print) zitiert in diesem Zusammenhang Margrit Kessler: Laut der Patientenschützerin müsste Bedingung für solche Aufnahmen sein, dass die Patienten beziehungsweise die Eltern einwilligten. «Sie müssen die Möglichkeit haben, das zu verweigern.»
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