Krebs: Todesfälle in den USA auf tiefstem Stand seit 1991

Die Abkehr vom Rauchen und der medizinische Fortschritt machen sich bemerkbar. Eine nachhaltige Trendumkehr ist das aber noch nicht.

, 8. Januar 2016 um 14:46
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In den USA ist die Zahl der Krebstoten auf das tiefste Niveau seit dem Rekordstand von 1991 gesunken: Im Jahr 2012 lag die Rate bei 166 Todesfällen pro 100'000 Einwohnern, dies verglichen mit 215 Todesfällen im Jahr 1991.
Dies stellt die American Cancer Society in ihrer soeben veröffentlichten Jahresstatistik fest. 
Sie sieht verschiedene Gründe für den Rückgang:

  • Die Zahl der Raucher hat markant abgenommen.
  • Der medizinische Fortschritt führte dazu, dass bestimmte Krebsarten wie Prostatakrebs in einem frühen Stadium erkannt und wirkungsvoll behandelt werden können. 

Nur ein kleiner Hoffnungsschimmer

Die Daten geben aber nicht wirklich zu Hoffnung Anlass. Fürs laufende Jahr wird alleine in den USA mit 1,685 Millionen neuen Krebs- und 600'000 Todesfällen gerechnet. 
Sorge bereitet den Spezialisten, dass sich gewisse Krebsarten entgegen dem allgemeinen Trend ausbreiten. Zum Beispiel nimmt Darmkrebs bei Menschen unter 50 Jahren zu, die im Gegensatz zu den über 50jährigen nicht systematisch darauf untersucht werden. 

Hirntumore bei Kindern häufig tödlich

Auch gewisse Arten von Leukämie sowie Zungen-, Leber- und Bauchspeicheldrüsenkrebs haben sich in den letzten Jahren ausgebreitet. Bei Kindern und Jugendlichen bis 19 Jahre haben Hirntumore Leukämie als wichtigste Todesursache abgelöst.  

Todesfälle nach Krebsart

Die meisten Todesfälle rühren bei Männern und bei Frauen von Lungenkrebs her. An zweiter Stelle steht bei Männern Prostatakrebs, bei Frauen Brustkrebs. 
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Todesfälle pro 100'000 Menschen. (Quelle: American Cancer Society)
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