Kommt es bei Hirslanden zum Stellenabbau?

Die Privatklinikgruppe Hirslanden kürzt für das neue Geschäftsjahr die Investitionen erheblich. Und es soll Einschnitte beim Personal und im Marketing geben.

, 19. November 2018 um 09:52
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Es sind unerfreuliche Zahlen, die der Hirslanden-Mutterkonzern Mediclinic vergangene Woche gemeldet hat: Die Schweizer Privatklinikgruppe erzielte im ersten Halbjahr einen operativen Verlust von umgerechnet 70 Millionen Franken. In der Vorjahresperiode war es noch ein Gewinn von über 93 Millionen Franken gewesen.
Jetzt muss die neue Schweizer Führungscrew der Spitalkette Kosten senken – und die Kliniken noch mehr auf Effizienz trimmen. So sollen nebst 21 Millionen Franken weniger Investitionen die Personal- und Marketingkosten gesenkt werden. Insgesamt soll Hirslanden im laufenden Geschäftsjahr rund 24 Millionen Franken an bereits budgetierten Kosten einsparen.

Projekte auf Eis legen

Der neue Mediclinic-Chef Ronnie van der Merwe will dabei aber keine Mitarbeiter bei der Schweizer Privatklinikgruppe entlassen. «Das ist nicht die Idee», sagte der Chef des internationalen Healthcare-Konzerns mit Sitz in London an einer Konferenz mit Analysten. Es gehe um Effizienz. «Es geht darum, wie wir unsere Mitarbeiter so effizient wie möglich einsetzen.»
Der Spitalkonzern werde ferner nichts unternehmen, was die Qualität der Gesundheitspflege in der Schweiz beeinträchtige. Anders ausgedrückt: Die Kostensenkung soll nicht zu Lasten der Patienten gehen. Van der Merwe nennt zudem eine weitere Möglichkeit, kurzfristig effizienter zu werden: Es gebe da einige Projekte, die auf Eis gelegt werden könnten, sagte er, ohne dabei aber konkret zu werden. 

Hirslanden 2020

Hirslanden hat im Jahr 2014 ein grosses Investitionsprogramm aufgegleist. Es besteht aus drei Komponenten: 
1. HIT 2020 zielt darauf ab, das Unternehmensmodell von Hirslanden zu verbessern, etwa durch Standardisierung, Zentralisierung und Vereinfachung.
2. Die zweite Komponente konzentriert sich auf die Weiterentwicklung der ambulanten und tagesklinischen Chirurgie. Hier geht es um ambulante Chirurgieeinheiten oder beispielsweise um die Verbesserung der Patientenströme. 
3. Die dritte Komponente, WE2020, konzentriert sich auf die Kultur- und Führungsänderungen, die erforderlich sind, um die Organisation an das Umfeld anzupassen. 
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