Klinik Pallas kämpft noch immer mit Verschlüsselung

Die Pallas-Klinikgruppe kämpft nach der Lahmlegung ihrer Informatik immer noch mit Nachwirkungen. Patientenakten mussten von Hand verfasst werden.

, 18. August 2021 um 06:50
image
  • pallas kliniken
  • spital
  • zürich
Vor knapp einer Woche wurden die IT-Systeme der Klinikgruppe Pallas lahmgelegt. Angreifer haben die die Systeme verschlüsselt. Derzeit ist die Klinik nur noch per Telefon erreichbar. Die Website ist zwar aufrufbar, E-Mails funktionieren aber noch nicht.

Wiederherstellung noch im Gang

Man habe die Strafverfolgung eingeschaltet und Anzeige gegen Unbekannt erstattet, sagte eine Pallas-Sprecherin gegenüber inside-it.ch. Weitere Details gibt die Klinikgruppe nicht bekannt. Wer die Urheber sind und ob die Klinik auf eine Lösegeldforderung eingehen will, bleibt deshalb unklar. Die interne Informatik arbeite mit externen Spezialisten und den Behörden an der Wiederherstellung der Systeme.
Es sei schwierig abzuschätzen, wie gross der Aufwand sei, räumt die Sprecherin ein. Es dürfte sich um einen ausgeklügelten Angriff gehandelt haben, auch die Backups sind betroffen.

Auf Handarbeit umgestellt

Der Klinikbetrieb habe grösstenteils weiterlaufen können. Operationsgeräte seien von der Attacke nicht beeinträchtig gewesen. Auch Patientendaten seien nicht betroffen, schreibt die Klinik in einer Mitteilung.
Man habe letzte Woche die Akten per Hand geführt und später ins System übertragen müssen, so die Sprecherin. Einigen Patienten habe man am Donnerstag, dem Tag des Angriffs, einen neuen Termin geben müssen, da man keinen Zugriff auf gewisse Patientendaten gehabt habe.
Die 1994 gegründete Pallas-Gruppe betreibt in der Schweiz 20 Standorte. Sie ist auf Augenheilkunde und ästhetische Medizin spezialisiert.
Artikel teilen

Loading

Comment

2 x pro Woche
Abonnieren Sie unseren Newsletter.

oder

Mehr zum Thema

image

«Friendly Work Space» – diese Spitäler tragen neu das Label

Die Gesundheitsförderung Schweiz zeichnet Unternehmen aus, die besonders gesundheitsförderliche Arbeitsbedingungen schaffen.

image

Nach abruptem Abgang: Die Psychiatrie St. Gallen hat wieder eine Direktorin

Steffi Weidt wird im April 2024 Direktorin 'Medizin und Psychologie' der Psychiatrie St. Gallen.

image

Urologie: 44 Spitäler wollten – diese 27 dürfen

In der Hochspezialisierten Medizin (HSM) wurden neue Leistungsaufträge vergeben – diesmal für zwei komplizierte Urologie-Operationen.

image

Männergesundheit: «Vorsorge lohnt sich»

Männer sterben früher als Frauen. Auch, weil sie sich weniger um ihre Gesundheit kümmern, meint Prof. Dr. med. Stephen Wyler, Chefarzt und Klinikleiter Urologie sowie Leiter des Prostata- und Uroonkologischen Zentrums am Kantonsspital Aarau KSA.

image

Dem See-Spital bleibt das neue Medical-Center versagt

Das See-Spital Horgen kapituliert: Es verzichtet auf den geplanten Neubau.

image

Schon wieder eine Entlassung am Bürgerspital

Angestellt und nach anderthalb Jahren schon wieder weg: Die Solothurner Spitäler haben einen Chefarzt freigestellt.

Vom gleichen Autor

image

Nun steigt der Bestsmile-Gründer auch bei der Fortpflanzung ein

Ertan Wittwer hat schon viele Praxisketten gegründet. Seine neuste Idee: ein Unternehmen, das Fortpflanzungsmedizin anbietet.

image

Schweizer Ärzte haben zu wenig Zeit und fühlen sich überlastet

Der Personalmangel im Gesundheitswesen habe schwere Folgen, finden die Ärzte. Sie sorgen sich um die Patienten – und um die eigene Gesundheit.

image

Ärzte verweigern den ambulanten Pauschalen das Ja

Der neue Arzttarif Tardoc wird wohl 2025 eingeführt. Allerdings sind die Ärzte nach wie vor gegen die ambulanten Pauschaltarife.